Schock-Pleite für die Dresdner Eislöwen! Der DEL-Aufsteiger wurde von den Nürnberg Ice Tigers beim 2:8 (1:4, 0:3, 1:1) richtig aufgefressen.

Es ist bereits die fünfte Niederlage im sechsten Spiel. Und eigentlich hatten die Sachsen ab jetzt auf Punkte gegen vermeintliche direkte Konkurrenten gehofft. Doch mit dieser Leistung ist Dresden schlicht chancenlos – und an diesem Tag lief auch sonst alles gegen die Eislöwen.

Schon nach 44 Sekunden klingelte es im Kasten: Tyler Spezia fälschte einen Puck mit der Schlittschuhspitze an Goalie Julius Hudacek vorbei. Aber trotz der schwachen Anfangsphase sorgte ausgerechnet der freundlich empfangene Dane Fox für das 1:1 gegen seinen Ex-Klub, lochte die erste echte Chance im kurzen Eck ein (12.).

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Statt dass der Ausgleich Halt gab, luden die Gäste postwendend zum 2:1 ein. Dresdens C.J. Suess mit einem Katastrophenpass vors eigene Tor, wo Evan Barratt zweimal stocherte und schließlich Thomas Heigl zur zweiten Führung einschob (12.).

Jetzt funktionierte bei den Eislöwen auch das nicht mehr, was sonst immer klappte: das Unterzahlspiel. Nürnberg brauchte im Powerplay nur neun Sekunden, um durch Cole Maier (15.) auf 3:1 zu stellen.

Parkes wütet: „Das ist inakzeptabel!“

Es wurde immer noch schlimmer. David Suvanto verlor den Puck vorn, im Umschaltspiel passte wieder Suess nicht richtig auf, als Samuel Dove-McFalls die Scheibe zum 4:1 ins leere Tore drückte (18.). Die Ice Tigers zeigten die Wucht, die im Eishockey Grundvoraussetzung ist. Währenddessen schlitterten die Eislöwen wie Kätzchen übers Eis.

Dresdens Stürmer Trevor Parkes nahm kein Blatt vor den Mund: „Wir sind überhaupt nicht präsent auf dem Eis. Das ist inakzeptabel! Wir müssen endlich mal Männer-Eishockey spielen!“

Diese Schlagfertigkeit wie hier Dane Fox (re.) gegen Samuel Dove-McFalls zeigte Dresden nicht oft.

Diese Schlagfertigkeit wie hier Dane Fox (re.) gegen Samuel Dove-McFalls zeigte Dresden nicht oft.

Foto: Sportfoto Zink / Thomas Hahn

Heftige Worte, die nur teilweise durchdrangen. Tatsächlich wurde die Zweikampfquote zu Beginn des zweiten Drittels kurz besser. Doch die harten Fakten brachten neue Biss-Wunden!

In Überzahl kassierte Dresden sein erstes Shorthander-Gegentor durch Maier (28.), der nur drei Minuten später auf 6:1 stellte und fünf Scorerpunkte in dieser Partie markierte. Zu allem Überfluss bekam Emil Johansson den Puck ins Gesicht und verlor wohl mehrere Zähne (34.). Da war ordentlich Blut im Spiel.

Frankfurt rückt mit Überraschungssieg ran

Egal in welcher Konstellation – Powerplay, Gleich- und Unterzahl – diese Darbietung war nicht reif für die DEL! Der glücklose Hudacek wurde dann durch den stärkeren Janick Schwendener ersetzt. Dove-McFalls (40.) und Heigl (54.) schraubten das Ergebnis trotzdem auf 8:1. Immerhin konnte Austin Ortega mit dem 2:8 (58.) noch Kosmetik betreiben.

Trotz sechs Ausfällen gesamt (Karlsson, Riedl, Granz defensiv – offensiv Sykora, LeBlanc, Rundqvist) darf das kein Alibi für dieses Auftreten sein. Weil Frankfurt parallel in Mannheim mit 3:2 in der Overtime gewann, sitzen die Hessen den Dresdner Eislöwen mit nur einem Zähler weniger bereits im Nacken – und so wird es ganz schwer mit dem Klassenerhalt in der DEL.