Stand: 28.09.2025 22:40 Uhr

Der Hamburger SV hat sich zum Abschluss des 5. Spieltages einen Punkt bei Union Berlin verdient – auch weil Torwart Daniel Heuer Fernandes einen Strafstoß hielt.

Im Stadion An der Alten Försterei fielen beim ersten Duell beider Klubs in der Fußball-Bundesliga vor 22.012 Zuschauern keine Tore. HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes parierte einen Strafstoß, Fabio Viera flog in der Nachspielzeit vom Platz.

Nach der Nullnummer rutschte Union mit jetzt sieben Punkten auf Platz elf ab, der HSV kletterte mit nun fünf Zählern auf Rang 13. In der vergangenen Woche hatte der Klub beim 2:1 gegen Heidenheim den ersten Sieg nach der Bundesliga-Rückkehr eingefahren.

Union ohne Trainer Baumgart

Die Unioner mussten auf ihren Trainer Steffen Baumgart verzichten. Der 53-Jährige war nach seinem Platzverweis beim 4:3-Sieg bei Eintracht Frankfurt für ein Spiel gesperrt worden. Baumgart musste das Spiel gegen seinen ehemaligen Verein von der Tribüne aus verfolgen. Co-Trainer Sebastian Bönig vertrat seinen Chef an der Seitenlinie.

„Ich war schon aufgeregt, das ist etwas ganz Besonderes für mich“, sagte Bönig am Sportschau-Mikrofon: „Nach dem Spiel überwiegt die Enttäuschung, mit dem Punkt müssen wir aber leben. Es war ein sehr schöner Abend für mich, aber am Ende hätten wir gerne drei Punkte gehabt.“

Polzin: „Angekommen in der Liga“

„Es war viel drin in dem Spiel. Ich bin sehr zufrieden mit der ersten Halbzeit. Der gehaltene Elfmeter hat gewiss auch dazu beigetragen, dass wir in der Partie gut drinbleiben können“, sagte HSV-Trainer Merlin Polzin hinterher am ARD-Mikrofon: „Ich bin auch sehr zufrieden mit der Reaktion in der zweiten Halbzeit. Man kann nach dem fünften Spieltag sagen, dass wir angekommen sind in der Liga.“

Ilić scheitert vom Punkt an Heuer Fernandes

In der neunten Minute stand erstmal Schiedsrichter Deniz Aytekin im Mittelpunkt. HSV-Stürmer Rayan Philippe ging im Strafraum sehr ungestüm gegen Diogo Leite zu Werke, und dem Referee blieb nichts anderes übrig als auf den Punkt zu zeigen.

Die Berliner konnten das Geschenk der Hamburger indes nicht nutzen: Andrej Ilić scheiterte an Torwart Daniel Heuer Fernandes.

HSV bestimmt die erste Halbzeit

Die Führung wäre auch schmeichelhaft gewesen, denn die erste  Halbzeit  gehörte den „Rothosen“ aus Hamburg. Die hatten mehr Spielanteile, wurden allerdings nie richtig gefährlich. Der agile Philippe versuchte es mal mit einem Schuss aus 14 Metern, scheiterte jedoch an Torwart Frederik Rönnow – genau wie wenig später Daniel Elfadli. Doch das waren allenfalls Halbchancen.

Hinten standen die Hamburger gut sortiert und ließen viel zu passive Unioner nicht ins Spiel kommen. Dabei tat sich vor allem Luka Vušković hervor, der die Abwehr gut organisierte. So war auch beispielsweise Oliver Burke, der zuletzt noch drei Tore gegen Eintracht Frankfurt gemacht hatte, völlig abgemeldet.

Die Gäste investierten weitaus mehr, spielten mutig und griffen enorm hoch an, die Angriffe und auch die Konter spielte der HSV jedoch nicht gut aus. Es fehlte an Durchschlagskraft. Kurz vor der Pause waren die Hamburger dann im Glück, doch Ilyas Ansah setzte bei Berlins bester Chance nach einer Ecke den Ball aus kurzer Distanz über den Kasten.

Sportschau, 28.09.2025 22:40 Uhr

Königsdörffer lässt Großchance liegen

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs war der HSV aktiver. Die erste Chance hatte Jean-Luc Dompé, der aus 27 Metern einfach mal abzog. Berlins Rönnow hatte seine liebe Mühe, den Ball über die Latte zu lenken. Wenig später zog Fabio Viera eine Flanke aus 16 Metern technisch anspruchsvoll volley aufs Tor, verfehlte den Kasten aber. Bis zur nächsten Chance dauerte es bis zur 72. Minute. Bei einem schnellen Angriff über rechts tauchte Ransford Königsdörffer frei vor dem Tor auf, setzte  den Ball aber am langen Eck vorbei. Es war die beste HSV-Chance des Spiels.

Union reagiert zu spät

Dann kam Union, und der HSV war im Glück. Erst klatschte eine Ecke von Christopher Trimmel aufs kurze Eck überraschend für alle an den Pfosten, dann setzte Ansah einen Kopfball nur knapp am Tor vorbei.

Sportschau, 28.09.2025 22:37 Uhr

Im weiteren Verlauf verflachte die Partie. Wer eine Berliner Schlussoffensive erwartet hatte, der sah sich getäuscht. Und je länger das Spiel  dauerte, desto mehr schien sich der HSV mit einem Punkt anfreunden zu können. Die Hanseaten hatten kurz vor Schluss sogar noch eine Großchance, doch Rönnow entschärfte einen Kopfball von Guilherme Ramos.

Viera fliegt tief in der Nachspielzeit vom Platz

Tief in der Nachspielzeit sah dann Hamburgs Viera noch die Rote Karte, weil er in Kung-Fu-Manier Leopold Querfeld abgeräumt hatte. Dennoch blieb es am Ende beim 0:0, das sich der HSV ein wenig mehr verdient hat als der 1. FC Union.

Union in Leverkusen, HSV gegen Mainz

Union ist am nächsten Spieltag am Samstagnachmittag bei Bayer Leverkusen zu Gast (15.30 Uhr). Der HSV empfängt am Sonntagabend den 1. FSV Mainz 05 (17.30 Uhr).