Gelsenkirchen (NRW) – Was mit einem lautstarken Streit begann, gipfelte plötzlich in einer blutigen Massenschlägerei. Jetzt ermittelt eine Mordkommission.
Bevor in der ARD der „Tatort“ lief, kam es am Sonntagabend in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet zu einem Großeinsatz der Polizei. Kurz nach 20 Uhr gerieten im Stadtteil Bismarck rund 30 Personen aneinander.
Die Polizei ist am Sonntagabend mit einem Großaufgebot in Gelsenkirchen im Einsatz
Foto: Justin Brosch
Opfer teils lebensgefährlich verletzt
Nach Angaben der Polizei wurden bei der brutalen Auseinandersetzung auch Messer, Baseballschläger und Taser eingesetzt. Fünf Menschen, darunter eine Frau, wurden schwer, vier davon durch Stiche zum Teil lebensgefährlich verletzt worden sein.
Ein Opfer soll so schwere Verletzungen erlitten haben, dass es noch am Tatort reanimiert werden musste. Sein Zustand soll weiterhin kritisch sein, es wird aktuell im Krankenhaus operiert. Auch die anderen Verletzten wurden von Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Am Tatort in Gelsenkirchen-Bismarck sind blutige Spuren der Massenschlägerei zu sehen
Foto: Justin Brosch
Clan-Bezug nicht auszuschließen
Die Polizei löste einen Großeinsatz aus. Unterstützungskräfte aus mehreren Ruhrgebiets-Städten rasten nach Gelsenkirchen, es kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Anfangs war die Lage sehr unübersichtlich, immer mehr Angehörige und Bekannte der Kontrahenten belagerten den Einsatzort. Außerdem kann die Polizei auch einen Bezug zur Clankriminalität nicht ausschließen.
Zu den genauen Hintergründen der Auseinandersetzung gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse, es könnte um einen Familienstreit gehen.
Sechs Festnahmen
Sechs Personen wurden noch vor Ort vorübergehend festgenommen: drei männliche (16, 29, 52) und drei weibliche Tatverdächtige (25, 28, 50). Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet. Die Beamten haben Ermittlungen unter anderem wegen eines versuchten Tötungsdelikts aufgenommen und sichern Spuren am Tatort.
Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt machen können, melden sich telefonisch unter den Nummern 0209 365 7112oder 0209 365 8240.