Rettungskräfte und Polizei an einem Unfallort nahe des Dammtorbahnhofs.

AUDIO: Schwerer Radverkehrsunfall beim Dammtor (1 Min)

Stand: 28.09.2025 20:08 Uhr

In Hamburg hat es einen weiteren schweren Unfall mit einer Radfahrerin gegeben. Eine Frau wurde am Sonntag in der Nähe des Dammtorbahnhofs lebensgefährlich verletzt.

Die Mitte 30 Jahre alte Frau war in der Straße „An der Verbindungsbahn“ auf dem Radweg unterwegs, als laut Polizei der Beifahrer eines Wohnmobils plötzlich eine Tür öffnete. Offenbar wollte er mit dem Fahrer die Plätze wechseln. Die Radfahrerin prallte gegen die Tür und schlug mit dem Kopf auf den Boden auf. Laut Polizei trug sie keinen Helm.

Zufällig anwesende Notfallretter kümmerten sich längere Zeit um die Frau, bevor sie in ein Krankenhaus gebracht werden konnte. Am Dammtor kam es am Nachmittag zu längeren Staus.

Mahnwache für toten Radfahrer in Bahrenfeld

Der Unfall ereignete sich kurz bevor in Bahrenfeld eine Mahnwache für einen E-Bikefahrer abgehalten wurde, der vor wenigen Tagen nach einem Unfall starb. Mehr als 100 Menschen nahmen an der Aktion teil, zu der der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) aufgerufen hatte. Sie stellten Grablichter an der Unfallstelle auf, steckten Blumen in ein weißes Fahrrad – ein sogenanntes Ghostbike – und legten sich für etwa zehn Minuten auf die Fahrbahn.

ADFC warnt vor „Dooring“

Nach Angaben der Polizei hatte der 57-Jährige am 17. September mit seinem Pedelec an einem parkenden Auto vorbeifahren wollen, als der 56-jährige Autofahrer die Tür öffnete und dabei den von hinten kommenden Radfahrer touchierte. Der Fahrradclub ADFC weist darauf hin, dass „Dooring“, also Radunfälle durch unachtsam geöffnete Autotüren, zu den gefährlichsten und häufigsten Radverkehrsunfällen gehören.

Schon zehn Radfahrer in diesem Jahr ums Leben gekommen

In diesem Jahr sind nach Angaben des ADFC in Hamburg bislang insgesamt zehn Radfahrer tödlich verunglückt – das sind so viele wie im gesamten Vorjahr. Erst in der vergangenen Woche hatte es eine Mahnwache für eine Radfahrerin in Farmsen-Berne gegeben.

Ein "Ghostbike" bei einer Mahnwache des ADFC.

Nach dem Tod einer 75 Jahre alten Pedelec-Fahrerin fordert der ADFC unter anderem bessere Fahrbahn-Markierungen an der Unfallstelle.

Der Schriftzug "Unfall" ist neben dem Blaulicht auf dem Dach eines Polizeiautos zu lesen.

Die Frau erlag am Montagmorgen ihren schweren Kopfverletzungen, wie die Hamburger Polizei mitteilte. Nun werden Zeugen gesucht.

Eine Mahnwache in Hamburg.

Viele Menschen brachten Blumen und Kerzen. Angesichts von sieben toten Radlerinnen und Radlern fordert der ADFC einen Masterplan.

Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 28.09.2025 | 19:30 Uhr