Gelsenkirchen (NRW) – Was mit einem lautstarken Streit begann, gipfelte plötzlich in einer blutigen Massenschlägerei. Ein Mensch ist tot. Jetzt ermittelt eine Mordkommission.
Bevor in der ARD der „Tatort“ lief, kam es am Sonntagabend in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet zu einem Großeinsatz der Polizei. Kurz nach 20 Uhr gerieten im Stadtteil Bismarck rund 30 Personen aneinander.
Die Polizei ist am Sonntagabend mit einem Großaufgebot in Gelsenkirchen im Einsatz
Foto: Justin Brosch
Lebensgefahr durch Messerstiche
Nach Angaben der Polizei wurden bei der brutalen Auseinandersetzung auch Messer, Baseballschläger und Taser eingesetzt. Fünf Menschen, darunter eine Frau, wurden schwer, vier davon durch Stiche zum Teil lebensgefährlich verletzt. Ein Mann (56) starb im Krankenhaus an einem Stich ins Herz. Zwei weitere Opfer sind immer noch im kritischen Zustand. Die anderen Verletzten wurden von Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Am Tatort in Gelsenkirchen-Bismarck sind blutige Spuren der Massenschlägerei zu sehen
Foto: Justin Brosch
Streit zwischen zwei Großfamilien
Die Polizei löste einen Großeinsatz aus. Unterstützungskräfte aus mehreren Ruhrgebiets-Städten eilten nach Gelsenkirchen, es kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Anfangs war die Lage sehr unübersichtlich, immer mehr Angehörige und Bekannte der Kontrahenten belagerten den Einsatzort. Erste Hinweise auf einen Bezug zur Clankriminalität haben sich nicht bestätigt. Nach BILD-Informationen handelt es sich um einen Streit zwischen zwei türkischen Großfamilien, die in direkter Nachbarschaft wohnen. Bereits am Freitag soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, die geplante „Aussprache“ endete in einem Blutbad.
Mehr zum ThemaSechs Festnahmen
Sechs Personen wurden noch vor Ort vorübergehend festgenommen: drei männliche (16, 29, 52) und drei weibliche Tatverdächtige (25, 28, 50). Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet. Die Beamten haben Ermittlungen unter anderem wegen des Tötungsdelikts aufgenommen und sicherten Spuren am Tatort.
Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt machen können, melden sich telefonisch unter den Nummern 0209 365 7112 oder 0209 365 8240.