Das mit der Bauleitung beauftragte Ingenieurbüro Stein & Partner hat festgestellt, dass „auf Grundlage der aktuellen Erkenntnisse und der Bauabläufe ein hohes Risiko für die Altbebauung“ in der Prinzenstraße besteht, sofern die Tiefbauarbeiten fortgesetzt werden. Bodenbewegungen und Vibrationen im Zuge der Arbeiten können demzufolge nicht ausgeschlossen werden.
„Die Entwicklung bedauern wir sehr. Aber mit Blick auf die von den Expert*innen skizzierten Risiken ist aus unserer Sicht die Fortführung der Arbeiten nicht vertretbar“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay. „Der Schutz der Gebäude muss Priorität haben.“
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Oberbürgermeister Belit Onay gibt demSchutz der Gebäude Priorität.
Ursachenforschung gestartet
Wie Wirtschaft- und Umweltdezernentin Anja Ritschel betonte, „sieht sich die Stadt in der Pflicht, die Entwicklung vollständig aufzuklären“. Die Ursachenforschung sei angelaufen. Nach Expert*inneneinschätzung seien die Bodenbewegungen, die mutmaßlich zu den Schäden an Gebäuden geführt haben, vor Beginn der Arbeiten nicht erwartbar gewesen.
Hintergrund: Schwammstadt-Projekt
Der Umbau der Prinzenstraße war Teil des sogenannten „Schwammstadt-Projekts“, bei dem ein modernes Regenwassermanagement installiert werden sollte. Die geplante Zisterne hätte rund 400.000 Liter Regenwasser aufnehmen können, das für die digital gesteuerte Bewässerung von Stadtbäumen genutzt worden wäre.
Pläne für die Prinzenstraße bleiben bestehen
Auch wenn der Bau der Zisterne nun entfällt, hält die Stadt an den grundsätzlichen Gestaltungsplänen für die Prinzenstraße fest. Diese sehen unter anderem mehr Grün und breitere Fußwege vor.