Seit dem 21. September serviert das Restaurant Veronika im Museum Fotografiska an der Torstraße in Mitte auch einen exklusiven Brunch. So exklusiv, dass dafür nur der Sonntag angemessen erscheint – von 11 bis 15 Uhr und nur mit vorheriger Buchung. „The Art of Brunch“ heißt das Ganze und kostet 39 € inklusive Mimosa, frischem Gebäck vom Servierwagen, einem Hauptgericht und einem Dessert.

Das Veronika im 4. Stock des ehemaligen Kunsthauses Tacheles ist eine herausragende Location, die man leicht auch in New York verorten könnte. Seinen besonderen Charme verdankt es vor allem der bewegten Geschichte des Hauses: 1909 als Kaufhaus eröffnet, später von der AEG genutzt, im Krieg beschädigt und zu DDR-Zeiten dem Verfall preisgegeben, wurde es nach der Wende von Kunstschaffenden besetzt und zu einem Symbol für Subkultur.

Heute zeugen im Veronika nur noch die hohen Räume und die riesigen Rundbogenfenster von der früheren Bestimmung als einstmals zweitgrößte Einkaufspassage der Stadt. Das Interieur ist gediegen, die Bar als Zentrum des Restaurants sorgt für Gemütlichkeit. Alles ließe sich leicht ins Berlin der Goldenen Zwanziger übertragen. So wie der edle Servierwagen, von dem sich jeder Gast direkt am Tisch seine bevorzugten Backwaren reichen lassen kann.

Zu frischem Sauerteigbrot erhalten wir ein Croissant sowie wahlweise ein Pain au Chocolat, ein Cinnamon Bun oder ein Schinken-Käse-Brioche. Dazu gibt es zwei Sorten Butter und Marmelade, darunter eine ganz hervorragende Orangenmarmelade. Zum inkludierten Mimosa bestellen wir nur Kaffee, wenngleich die Cocktails auf der Frühstückskarte Lust auf Daydrinking machen.

Die Meeresfrüchteplatte mit Austern, Thunfischtatar, Fischkroketten, halber Languste und Taschenkrebsscheren ist perfekt als Appetizer in großer Runde. Das Highlight werden jedoch die Hauptgerichte: Das Avocado-Toast beispielsweise hat nichts mit dem zu tun, was wir von anderen Frühstückslocations kennen. Hier sind die Avocadoscheiben in Kurkuma-Tempura-Teig herausgebacken und thronen auf Sauerrahm- und Auberginencreme sowie marinierten Tomaten und Wildkräutersalat. Eine unfassbar gute Kombination!

Die „Eier Veronika“ sind mit zwei 64-Grad-Eiern auf einer Croissant-Roll mit Schwarzkümmel sowie Spinat, Bacon und Sauce Hollandaise die vielleicht besten Eggs Benedict der Stadt. Aber auch das auf den Punkt zubereitete Omelett mit Hummer ist einfach herausragend.

Zum gebührenden Abschluss freuen wir uns noch über frische Ananas mit cremigem Kokos-Chia-Pudding sowie zwei Nocken hausgemachtes Eis in den Sorten Pistazie und dunkle Schokolade. Wer mag, kann den Brunch direkt inklusive Museumsticket buchen und nach dem üppigen Mahl noch durch die Ausstellungsräume der Fotografiska schlendern!

Constanze Hallensleben Berlin WhatsApp