31 neue Bilder stellt er nun unter dem Titel „Schattensäume“ bis zum 19. Januar nächsten Jahres hier aus. Aus diesem Anlass gab es am Sonntagvormittag ein Vernissage-Konzert, das außerordentlich gut besucht war. Neben der reichhaltigen Bilderausstellung, zu der die Kunsthistorikerin Karin Stempel eine äußerst anschauliche Einführung hielt, gab es vier Kompositionen der Neuen Musik, darunter jeweils eine von Salvatore Sciarrino, eine von Alexander Scriabin, eine von Kunsu Shim und eine von Gerhard Stäbler – diese sogar als Uraufführung. Ausführende des Konzertteils waren das Trio Présence mit Karin Nakayama an der Violine, Niklas Seidl am Violoncello und Roland Techet am Klavier sowie Kunsu Shim und Gerhard Stäbler als Performance-Künstler
„Schattensäume“, heißt es in der Biologie, sind artenreiche Hochstaudenfluren, die eine wertvolle Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Pflanzen und Insekten bieten und damit zu einem vegetativen Gleichgewicht in der Natur beitragen. Bezogen auf die Kunst heißt es dazu bei Martin Goppelsröder dagegen: „Was mich bei den Musikern wie bei den Malern so glücklich macht, ist eine Ordnung im vollkommenen Gleichgewicht, das jedoch weder herrisch ist, noch erdrückend.“
Für Gerhard Stäbler waren es seine Bilder und eine argentinische Dichtung, die ihn inspirierten, Aktionen für Violine, Violoncello, Klavier und Performer unter dem Titel „Auf nacktem Rand“ zu komponieren und diese am Sonntag uraufzuführen. Die wechselseitigen Aufzüge von Musik und Geräuschen (auf Holz) waren von den Akteuren akribisch aufeinander abgestimmt und bildeten damit zugleich das Finale der musisch-malerischen Matineé.
Das Publikum zeigte sich äußerst beeindruckt und spendete langanhaltenden Beifall.