Kunststoff ersetzt Holz

Eine Frau klopft auf die Figur und meint: „Wie Pappmaché! Ja, Glasfaser – verstärkter Kunststoff. Sie sehen aber aus wie Holz. Die sind bestimmt haltbarer.“ Dieses Argument ist es dann auch, das die meisten Passanten an der neuen Version der Vater-und-Sohn-Figuren überzeugt. Das sei eine gute Idee, meint eine Frau. „Auf alle Fälle ist es dann nachhaltiger“, sagt ihr Begleiter. „Ich bin ja eher der klassische Holz-Fan. Da hat der Handwerker immer wieder was von.“ Vor allem das Material Kunststoff wird gelobt: „Das finde ich sehr gut und dass die so witterungsbeständig sind, finde ich noch besser.“

Plastiken aus dem 3D-Drucker

Mehr als zehn Jahre sollen die neuen Modelle Sonne, Frost, Regen oder Schnee trotzen können, sagt der Chef des Bereichs Tourismus und Marktwesen bei der Stadt, Eckhard Sorger. Hergestellt wurden sie nicht in künstlerischer Handarbeit, sondern im 3D-Drucker: „Wir steigen mal auf Kunststoff um. Das können wir eben mit diesem 3D-Druckverfahren erreichen. Die Figuren sind von unten nach oben gedruckt. Ganz spannend, wenn man die Bilder dazu sieht.“


Rund 7.000 Euro kostet ein Pärchen. Viel Geld, aber nicht teurer als die Holzvariante. Deshalb hofft Sorger, dass den ersten fünf Kunststoff-Duos schnell weitere folgen. „Wir haben ja die Besonderheit, dass die meisten Vater-und-Sohn-Figuren Unternehmen dieser Stadt gehören, um unsere Stadt insgesamt schöner zu machen. Und da müssen wir einfach im Gespräch bleiben.“ Wenn man jetzt diese Prototypen sehe, sage vielleicht der ein oder andere: Ich möchte jetzt meine Holzfigur ersetzen durch eine Kunststofffigur.

Sparkasse setzt auf Erich-Ohser-Figuren

Die Sparkasse Vogtland hat sofort zugeschlagen – schon vergangenes Jahr mussten die bisherigen Holzfiguren aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Dazu Vorstandsmitglied Thomas Janke Brischmann: „Weil die alte Figur uns sehr gut gefallen hat und wir so dann mit einem weinenden Auge beobachten mussten, wie sie langsam kaputt gegangen ist. Wir wollen dauerhaft zeigen, dass wir mit der Region, mit Erich Ohser, verbunden sind.“ Die Figur ermögliche das – auf eine sehr sympathische und freundliche Weise.

Wir wollen dauerhaft zeigen, dass wir mit der Region, mit Erich Ohser, verbunden sind.

Thomas Janke Brischmann
Vorstandsmitglied Sparkasse Vogtland

Vater und Sohn als Image-Träger für Plauen

Auch die Plauener wünschen sich, dass die Vater-und-Sohn-Figuren nicht nur im Stadtbild erhalten bleiben, sondern die Aktion auch noch ausgeweitet wird: „Das ist gut für die Stadt, weil das ein klassisches Wahrzeichen für die Stadt ist“, sagt ein Plauener. Ein anderer findet, die Figuren seien eine gute Werbung für die Stadt und die Region: „Das ist ein super Image, das ist unglaublich. Da kann man sich wiederfinden, denke ich, auch als Plauener“.

Vater und Sohn sind also aus der Plauener Innenstadt nicht mehr wegzudenken – ob nun aus Holz oder Kunststoff – das ist scheinbar absolut egal.