Silvester in Berlin: Wegen Silvesterrakete verurteilter Influencer verlässt Deutschland

Nach seiner Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe verlässt der Influencer, der eine Silvesterrakete auf eine Berliner Wohnung abgeschossen hat, Deutschland. „Ich möchte so schnell es geht nach Hause“, sagte Atallah Younes der Nachrichtenagentur dpa am Flughafen in Berlin. Ziel der Maschine ist die
jordanische Hauptstadt Amman. Der Influencer kommt aus dem
Westjordanland. 

Er habe viel aus seinem Verhalten gelernt. „Jeden Tag im Leben lernen wir hinzu, bekommen Lektionen erteilt. Das ist eine für mich“, sagte der 23-Jährige. Er sei nicht traurig und habe keine schlechten Gefühle mit Blick auf das, was geschehen sei, sagte Younes. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, nach Deutschland zurückzukommen, antwortete er: „Warum nicht?“

Bewährungsstrafe wegen Sachbeschädigung

Das Landgericht Berlin hatte den Influencer wegen Sachbeschädigung zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Anders als die Staatsanwaltschaft war sie nicht auch von einer versuchten schweren Brandstiftung und versuchter gefährlicher Körperverletzung ausgegangen. Aus Sicht des Gerichts ließ sich keine vorsätzliche Tat beweisen. Angesichts der Rücksichtslosigkeit sahen die Richter keinen Spielraum für eine Geldstrafe. Er habe durch seine Aktion das Sicherheitsgefühl der Allgemeinheit erheblich beeinträchtigt. Dass der Influencer von der Aktion ein Video auf seinem Instagram-Kanal postete, lasteten ihm die Richter zusätzlich an. Während Younes nach Angaben seines Anwalts das Urteil akzeptiert, legte die Staatsanwaltschaft Revision ein. 

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Mit dem Urteil hob das Gericht den Haftbefehl gegen den nicht vorbestraften Mann auf. Er war Anfang Januar bei einem Ausreiseversuch festgenommen worden und saß anschließend in Untersuchungshaft.

Nach der Entlassung hielt sich Younes nach Angaben seines Anwalts bei einem Freund auf. Er habe sich am nächsten Tag bei der Ausländerbehörde gemeldet. Nun nutze er die „Möglichkeit der freiwilligen Ausreise“ und werde dafür am Flughafen von der Bundespolizei seinen Reisepass erhalten, sagte der Anwalt.