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Wer regiert künftig in Gelsenkirchen? Bei der OB-Stichwahl am Sonntag kommt es zum Duell zwischen SPD und AfD. Das Ergebnis finden Sie hier live in unserer interaktiven Karte.

Gelsenkirchen – SPD-Kandidatin Andrea Henze und Norbert Emmerich von der AfD kämpfen am 28. September noch einmal um das Oberbürgermeisteramt in Gelsenkirchen. Es ist eine Stichwahl, auf die am Sonntag viele Augen gerichtet sein werden. Henze hatte im ersten Wahlgang der Kommunalwahl in NRW am 14. September 37,04 Prozent der Stimmen geholt, Emmerich kam auf 29,75 Prozent.

2020 kam die AfD im Ruhrgebiet, der traditionellen „Herzkammer der Sozialdemokratie“ mit ihren langjährigen SPD-Bastionen, lediglich auf einstellige Wahlergebnisse bei der Kommunalwahl. Doch bei der Bundestagswahl im Februar 2025 entschied sich in Gelsenkirchen bereits jeder vierte Wähler für die Rechtspartei. Angesichts dieser Entwicklung gab die SPD vor den Kommunalwahlen die kämpferische Parole aus: „Gelsenkirchen darf nicht blau werden.“

NRW-Wahl 2025: Stichwahl zwischen SPD und AfD in Gelsenkirchen

Tatsächlich blieb Gelsenkirchen am Wahlabend des 14. September auf der Live-Karte der NRW-Ergebnisse von der blauen Einfärbung verschont. SPD-Bewerberin Andrea Henze lag zwar vorn, erreichte jedoch nicht die erforderliche absolute Mehrheit. Gegenüber Ippen.Media zeigte sich die Oberbürgermeister-Kandidatin dennoch zuversichtlich: „Ich gehe davon aus, dass ich die Stichwahl hoffentlich gewinnen werde.“

Kommunalwahl in NRW: Stichwahl in Gelsenkirchen zwischen Andrea Henze (SPD) und Norbert Emmerich (AfD).Stichwahl in Gelsenkirchen zwischen Andrea Henze (SPD) und Norbert Emmerich (AfD). © IMAGO/Funke Foto Services/Jochen Tack

Trotzdem herrschte zunächst Schockstarre bei der Gelsenkirchener SPD: Als am Wahlabend die ersten Ergebnisse bekannt wurden, war die Bestürzung groß. Die NRW-Kommunalwahl galt als wichtiger Gradmesser für die schwarz-rote Bundeskoalition unter Friedrich Merz. Gelsenkirchen wurde dabei zum Symbol für eine neue politische Realität: Die AfD ist längst nicht mehr nur ein ostdeutsches Phänomen. Landesweit verzeichnete die Rechtspartei in Nordrhein-Westfalen deutliche Zugewinne und brachte drei Oberbürgermeister-Kandidaten in die Stichwahlen. Am 28. September kommt es auch in Duisburg und in Hagen zur Stichwahl ums Oberbürgermeisteramt mit einem AfD-Kandidaten.