Hämisch schließen sie ihre Wortmeldung mit: „Auf einen spannenden Abend.“

Die Jenaer Südkurven-Fans treiben den Konflikt mit Stadt und Polizei auf die nächste Ebene. Wie die Gruppierung auf ihrer Website selbst mitteilt, habe man aus Protest gegen das eingeschränkte Gäste-Kontingent von 800 Tickets bei Hochsicherheitsspielen den Fans von Lok Leipzig 200 Karten gekauft – wohlgemerkt für alle Bereiche des Stadions.

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In der Erklärung heißt es: „In einer solchen Situation überwiegt Solidarität die Rivalität, und wir setzen auf das Verständnis und die Unterstützung aller FCC-Fans – schließlich handelt es sich um einen unreflektierten und nicht hinnehmbaren Angriff auf die Fankultur per se.“

Die Leipziger kommen am Mittwochabend (Anpfiff 19 Uhr) nach Jena. Aus dem Spitzenspiel geht der Sieger als Tabellenführer in der Regionalliga Nordost hervor. Vor fast genau einem Jahr, als die Leipziger zuletzt im Ernst-Abbe-Sportfeld zu Gast waren, wurde die Partie von schweren Ausschreitungen überschattet. Leipziger Fans bauten Zäune ab, legten einen Pufferblock in Brand und drückten ein Fluchttor auf.

Lok-Fans wollten vor einem Jahr einen Pufferblock in Jena stürmen

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Foto: Bild13

Die Fans fordern jetzt uneingeschränkten Zugang. „Beide Kurven fordern daher klar, dass die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt Jena die Kapazitätsbeschränkung aufheben und Lok-Fans mit gültiger Eintrittskarte für andere EAS-Tribünen Zugang zum Gästeblock gewähren sollten.“

Bürgermeister Koppe nimmt Veranstalter in die Pflicht

Jenas Bürgermeister Benjamin Koppe (CDU) erklärt die rechtliche Einordnung: „Die rechtliche Grundlage für die Anordnung bildet § 42 Thüringer Ordnungsbehördengesetz. Sie beruht jedoch nicht allein auf einer behördlichen Entscheidung, sondern auf einer konsensualen Vereinbarung aller beteiligten Sicherheitsträger. Die FC Carl Zeiss Jena Spielbetriebs GmbH war frühzeitig in den Prozess eingebunden und erhielt den Dauerauflagenbescheid am 31.07.2025. Ein Widerspruch wurde nicht eingelegt.“

Um Ausschreitungen zu verhindern, wird die Polizei am Mittwoch mit einem Großaufgebot im Einsatz sein

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Foto: Bild13

Trotzdem lässt die Stadt die Tür für die Fans weit offen: „Wenn es sich bewahrheiten sollte, dass durch die aktive Fanszene Einzelkarten in größerer Anzahl für Leipziger Fans für den Heimfanbereich erworben wurden, ist es zunächst Aufgabe des Veranstalters, dies im Rahmen der Einlasskontrollen festzustellen. Aus Sicht der Ordnungs- und Sicherheitsbehörden könnten Einzelpersonen und Kleingruppen auch im Heimfanbereich dem Spiel beiwohnen, solange dies störungsfrei passiert.“

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Quelle: BILD29.09.2025

Allerdings mit Einschränkungen. Koppe: „Sobald sich hieraus jedoch Sicherheitsstörungen ergeben, müssen die Verursacher durch den Sicherheitsdienstleister des Stadions verwiesen werden. Hierzu kann der Veranstalter die Polizei kostenpflichtig um Hilfe bitten.“