Brutaler Streit in Gelsenkirchen

Toter bei Straßenschlacht war wohl Familienoberhaupt

30.09.2025 – 11:35 UhrLesedauer: 2 Min.

Rettungskräfte am Sonntag vor Ort: Bei der Auseinandersetzung sollen bis zu 30 Menschen involviert gewesen sein.Vergrößern des Bildes

Rettungskräfte am Sonntag vor Ort: Bei der Auseinandersetzung sollen bis zu 30 Menschen involviert gewesen sein. (Quelle: Justin Brosch/dpa)

30 Menschen gehen brutal mit Messern, Tasern und Baseballschlägern aufeinander los, ein Mensch stirbt. Jetzt gibt es erste Hinweise auf das Motiv.

Nach der schweren Straßenschlacht in Gelsenkirchen mit einem Toten berichten der „Focus“ und die „Bild“-Zeitung übereinstimmend, dass das 56 Jahre alte Todesopfer das Oberhaupt einer Großfamilie gewesen sein soll.

Bei der Straßenschlacht seien zwei verfeindete Parteien innerhalb dieser Familie aufeinander losgegangen. Der Konflikt innerhalb der Familie habe schon länger geschwelt, berichtete auch die Deutsche Presse-Agentur. Zuerst war von einem Streit zwischen zwei Großfamilien die Rede gewesen.

Laut „Focus“ und „Bild“ hatte das Familienoberhaupt einen Zweig der Sippe mit einem Bann belegt und aus der Familie ausgestoßen. Der Streit eskalierte demnach am Sonntag in einer offenen Straßenschlacht: Laut „Focus“ gingen im Stadtteil Bismarck rund 30 Menschen mit Messern, Tasern und Baseballschlägern aufeinander los. Das 56 Jahre alte Familienoberhaupt habe einen Stich in die Achsel erlitten, der bis zum Herzen ging.

Laut Polizei erlitten drei weitere Männer im Alter von 24 und 27 Jahren lebensgefährliche Verletzungen. Sie waren auch am Montag noch im Krankenhaus, schwebten aber nicht mehr in Lebensgefahr. Eine ebenfalls verletzte 56-jährige Frau habe das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.

Einem der Verletzten sei in den Hinterkopf gestochen worden, berichtete der „Focus“. Die Klinge des Angreifers habe zudem eine seiner Nieren verletzt. Ein anderer Verletzter habe Stiche in Brust, Lunge und Hüfte erlitten.

Am Tatort waren drei Männer im Alter von 16, 29 und 52 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 25, 28 und 50 Jahren vorläufig festgenommen worden. Am Montag berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft von einem siebten Tatverdächtigen im Alter von 24 Jahren, der im Zuge der Ermittlungen ins Visier geraten war.

Was das Motiv für die tödliche Straßenschlacht betrifft, hält sich die Polizei mit offiziellen Angaben noch zurück. Ob der getötete 56-Jährige wirklich einen Bann über einen Familienzweig ausgesprochen habe, sei Gegenstand der Ermittlungen.