Mit 66 Jahren, da ist noch lange nicht Schluss: Vielmehr bekommt das Sandmännchen in Leipzig den roten Teppich ausgerollt. Und zwar mit der großen Sandmännchen-Show! Vom 1. Oktober 2025 bis 22. Februar 2026 zeigt das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig in Kooperation mit der rbb-Media die Sonderausstellung „Unser Sandmännchen in Leipzig.“
Gerhard Behrendt (1929–2006) entwickelte die ewig junge Puppe mit Zipfelmütze und Bart 1959 für das Fernsehen, seitdem begleitet sie Kinder in den Schlaf. Die beliebte Sendung „Unser Sandmännchen“ des damaligen Deutschen Fernsehfunks (DDR) überlebte die deutsche Teilung und bringt bis heute den Kindern jeden Abend Gute-Nacht-Geschichten.
Vielseitige Sonderausstellung
Die Ausstellung widmet sich dieser Kultfigur der deutschen Fernsehgeschichte in Kooperation mit der rbb-Media und zeigt, wie die Puppe laufen lernte. Gezeigt werden originale Sandmännchen-Puppen und Begleitfiguren wie Herr Fuchs und Frau Elster sowie originale Szenen aus vielen Jahrzehnten Sandmännchen-Produktion.
Impression der Ausstellung. Foto: Markus Scholz
Dazu gehören der spektakuläre Fuhrpark des Sandmännchens mit dem „Senkrechtstarter“ ebenso wie Requisiten und Kulissen aus seinen Besuchen im Märchenwald, im Weltraum oder in der Messestadt Leipzig. Eine Auswahl an dazu passenden Sandmännchen-Folgen ist zu sehen. Außerdem gibt es Mitmachaktionen und interaktive Bereiche für Kinder.
Die Ausstellung „Unser Sandmännchen in Leipzig“ verbindet Generationen: Sie lässt Kinder staunen und lädt Eltern und Großeltern dazu ein, in Erinnerungen zu schwelgen.
„Ein Kosmopolit mit DDR-Vergangenheit“
Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger: „Mit dieser für Jung und Alt attraktiven Ausstellung kommt der Sandmann in Leipzig auch ein Stück weit nach Hause. Schwebte er doch bereits 1973 spektakulär zur Leipziger Messe ein, um seinen ebenfalls von Gerhardt Behrendt geschaffenen jüngeren Bruder, das Messemännchen zu besuchen!
Nach einer ersten kleineren Ausstellung im Alten Rathaus 1993 bereiten wir dem Sandmann und seinen Märchenwald-Freunden nun eine ganz große Bühne, um augenzwinkernd in Erinnerungen zu schwelgen und diese Ikone der vor allem ostdeutschen Kindheitswelt zu zelebrieren. Da kann man nur staunend die Augen reiben – mit nunmehr 66 Jahren ist der technik- und naturbegeisterte Sandmann heute vitaler und vielgestaltiger denn je!“
Museumskuratorin Kerstin Sieblist fügt hinzu: „Das Sandmännchen ist ein Kosmopolit mit DDR-Vergangenheit, ein Kinderflüsterer und Traumsandstreuer. Es versteht sorbisch genauso wie syrisch, es versteht die Kleinen und die großen Kleinen. Es kann vom Ruderboot bis zur Rakete jedes Fahrzeug bedienen. Nichts Menschliches ist ihm fremd. Ich bin froh, dass der freundliche Zeitgenosse heute keine jungen Pioniere mehr besucht oder NVA-Soldaten. Für mich das Beste am Sandmännchen: Am Schluss gibt es immer ein Happy End – und müde Kinder. Das Happy End gibt’s auch bei uns in der Ausstellung.“
Die Sonderausstellung wird durch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm ergänzt.
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Zu sehen ist die neue Sonderausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums in Zusammenarbeit mit rbb-Media vom 1. Oktober 2025 bis zum 22. Februar 2026 im Stadtgeschichtlichen Museum, Haus Böttchergäßchen, Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig.
Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen jeweils 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Erwachsene zahlen 8 Euro Eintritt, ermäßigt 4 Euro. Bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. An jedem 1. Mittwoch im Monat gilt der Sonderpreis von 3 Euro.