Die CDU-Landesgruppe im Bundestag drängt auf den Erhalt des Heimatschutzes in Hamburg. Hintergrund ist die Neuordnung der Bundeswehr-Reserve. Die Union warnt: Die neue Struktur darf nicht zulasten der Einsatzfähigkeit in der Hansestadt gehen.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann fordert den Erhalt eines zentralen Heimatschutz-Standorts in Hamburg. Gemeinsam mit der CDU-Landesgruppe stellte sie am Dienstag ein Positionspapier vor, das die sicherheitspolitischen Prioritäten der Union für die Hansestadt skizziert.
„In Zeiten von Krisen, Katastrophen und Krieg brauchen wir neben einer starken Bundeswehr auch eine handlungsfähige Reserve“, sagte Hoppermann. „Für Hamburg ist der Erhalt der Heimatschutzkräfte mit einem zentralen Standort und der engen Anbindung an das Landeskommando unerlässlich.“
Hintergrund der Forderung ist die Neuordnung der Heimatschutzkräfte in der Bundeswehr. Bislang waren in Hamburg drei Heimatschutzkompanien unter dem Landeskommando stationiert. Die Soldatinnen und Soldaten sind überwiegend Reservisten, die regelmäßig üben, um im Ernstfall einsatzbereit zu sein und die Hansestadt verteidigen zu können.
Mit der Aufstellung einer bundesweiten Heimatschutzdivision im April 2025 wurden diese Kräfte in eine neue Struktur integriert. Für Hamburg ist nun das Heimatschutzregiment 4 in Alt Duvenstedt (Kreis Rendsburg, Schleswig-Holstein) zuständig, das insgesamt neun Kompanien für drei Bundesländer umfasst.
Die CDU-Landesgruppe warnt davor, dass Hamburg durch diese Zentralisierung an Bedeutung verlieren könnte. „Die Loslösung vom Landeskommando sehen wir kritisch“, heißt es im Positionspapier. „Es ist entscheidend, dass wir sofort handlungsfähig sind.“ Die Union fordert deshalb, den Heimatschutz bundesweit zu stärken.
Hoppermann wurde dabei besonders deutlich. „Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen. Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen zeigen, wie wichtig eine verlässliche Reserve ist“, betonte die CDU-Politikerin, die in der Landesgruppe als Expertin für Bundeswehr- und Sicherheitspolitik gilt.
Hamburg ist traditionell ein wichtiger Standort der Bundeswehr. Hier konzentrieren sich zentrale Einrichtungen: das Landeskommando Hamburg, die Führungsakademie der Bundeswehr, die Helmut-Schmidt-Universität und das Bundeswehrkrankenhaus, die größte militärische Behandlungseinrichtung in Norddeutschland. Hinzu kommen mehrere Kasernen, in denen unter anderem Feldjägerkräfte und Sanitätsdienste stationiert sind.
Historisch war Hamburg einer der größten Bundeswehrstandorte: 1989 dienten hier noch rund 21.000 Soldaten. Heute liegt der Schwerpunkt auf Führung, Ausbildung, Sanitätsdienst – ohne Kampftruppe innerhalb der Landesgrenzen, was aus Sicht der CDU in der Hansestadt den direkten Zugriff auf die Heimatschutzkompanien so wichtig machen würde.
Neben sicherheitspolitischen Themen enthält das Positionspapier auch Forderungen zur Digitalisierung und zur Stärkung des Luftfahrtstandorts Hamburg.