Tausende Reisende betroffen
Billigfluglinie überraschend insolvent – Chaos an Flughäfen
Aktualisiert am 30.09.2025 – 18:34 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Passagierflugzeug vom Typ Airbus A320 Neo der Play Airlines hebt vom Flughafen Berlin Brandenburg ab (Archivbild): Die Fluggesellschaft ist zahlungsunfähig. (Quelle: IMAGO/Olaf Schuelke)
Play Airlines hat überraschend den Flugbetrieb eingestellt. Tausende Passagiere sind gestrandet, 400 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.
Die isländische Billigfluggesellschaft Play Airlines hat überraschend Insolvenz angemeldet und ihren Flugbetrieb eingestellt. Darüber informierte das Unternehmen am Dienstag auf seiner Webseite. Tausende Passagiere müssen nun alternative Reisemöglichkeiten suchen. Außerdem sind rund 400 Mitarbeiter betroffen. Die Airline kämpfte mit schwachen Buchungszahlen und internen Unstimmigkeiten.
Die Fluggesellschaft, die 2021 als Nachfolger der insolventen Wow Air gestartet war, hatte ursprünglich das Ziel, ähnlich wie Icelandair, Passagiere zwischen Europa und Nordamerika zu transportieren. Doch bereits im vergangenen Jahr musste das Geschäftsmodell angepasst werden, um sich stärker auf innereuropäische Strecken und touristische Verbindungen zu konzentrieren. Trotz dieser Umstrukturierung konnte das Unternehmen die finanziellen Schwierigkeiten nicht überwinden.
Die Betriebseinstellung traf nicht nur die Passagiere, sondern auch die rund 400 Mitarbeiter der Airline, die nun vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze stehen. Laut Berichten des isländischen Nachrichtenportals RUV erfuhren einige Besatzungsmitglieder erst am Tag der Betriebseinstellung von der Insolvenz, als ihnen die Starterlaubnis für geplante Flüge verweigert wurde. Die abrupten Maßnahmen führten zu einem Ausnahmezustand an zahlreichen europäischen Flughäfen, da viele Reisende nun nach alternativen Beförderungsmöglichkeiten suchen müssen.
Um den gestrandeten Passagieren zu helfen, hat die Fluggesellschaft Condor sogenannte „Rettungstarife“ angeboten. So hat Condor bekannt gegeben, dass sie bis Ende November auf bestimmten Transatlantikstrecken vergünstigte Tarife für Play-Passagiere anbieten wird. Zudem rät Play Airlines den betroffenen Reisenden, sich bei anderen Fluggesellschaften nach Ersatzflügen umzusehen und gegebenenfalls Ansprüche bei ihrem Kreditkartenunternehmen oder Reiseveranstalter geltend zu machen.
Islands Infrastrukturminister Eyjólfur Ármannsson zeigte sich von der Insolvenz überrascht und betonte, dass es keine Anzeichen für eine bevorstehende Zahlungsunfähigkeit gegeben habe. Noch im August hatten intensive Gespräche mit der Verkehrsbehörde und Unternehmensberatern stattgefunden, die keine Notwendigkeit für eine detaillierte Finanzüberwachung sahen. Trotz einer geplanten Kapitalerhöhung im September, die den Geschäftsbetrieb bis zum Jahresende sichern sollte, kam es nun zum Zusammenbruch der Fluggesellschaft.