Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen Ottobock-Chef | ndr.de

Hans Georg Näder, Geschäftsführer der Firma Ottobock hält ein Mikrofon in der Hand.

Stand: 30.09.2025 17:19 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen den Chef der Duderstädter Orthopädietechnikfirma Ottobock, Hans Georg Näder. Das hat das Unternehmen vor seinem geplanten Börsengang mitgeteilt.

Es geht demnach um den Vorwurf, beim Kauf von zwei Schiffen Steuern in Deutschland hinterzogen zu haben. Angeblich sei die Mehrwertsteuer nicht gezahlt worden, eine Anklage liege bisher nicht vor, heißt es in einem sogenannten Wertpapierprospekt des Unternehmens. Die Firma betont, die Ermittlungen stünden nicht im Zusammenhang mit Ottobock, es gehe um Näder persönlich. Dem Wertpapierprospekt zufolge habe der Firmenchef im Einklang mit dem deutschen Gesetz gehandelt. Näders PR-Berater Roland Klein verweist gegenüber dem NDR Niedersachsen darauf, dass „dabei auch nach Meinung von ihn beratenden Experten alle einschlägigen Gesetze beachtet“ worden seien. Näder sieht sich zu Unrecht beschuldigt und werde sich „kraftvoll“ gegen die Vorwürfe wehren.

Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt

Die Staatsanwaltschaft bestätigt auf Nachfrage des NDR Niedersachsen die Ermittlungen. Sie stünden im Zusammenhang mit dem Erwerb zweier Schiffe von Näder, so Sprecher Hans Christian Wolters. Weitere Auskünfte könnten aufgrund des Steuergeheimnisses nicht erteilt werden. Auf Nachfrage, seit wann die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen Näder ermittelt, wollte der Sprecher ebenfalls keine Angaben machen. Am 9. Oktober ist der Börsengang von Ottobock geplant. Im Zuge dessen hat das Unternehmen auf die Ermittlungen im Wertpapierprospekt selbst hingewiesen.

Ein Bürogebäude mit blauem ottobock-Schriftzug.

Durch den Börsengang sollen dem Unternehmen aus Duderstadt rund 100 Millionen Euro in die Kasse gespült werden.