Hamburg – Es sind gruselige Szenen, die sich im Morgengrauen auf dem Öjendorfer Friedhof abspielen. Beamte der Mordkommission und Rechtsmediziner sind dort mit einem traurigen Auftrag angerückt. Sie suchen nach einem Fötus!

Nach BILD-Informationen soll eine verzweifelte Frau ihr Ungeborenes selbst abgetrieben und den Leichnam dort vergraben haben. Hinweise führten die Beamten am Dienstagmorgen zu einer Stelle im Bereich der Kinderbegräbnisstätte am Rande des islamischen Friedhofs in Hamburg. Dort ließen die Beamten sie nach dem Fötus graben.

Die Einfahrt zum Friedhof in Öjendorf

Die Einfahrt zum Friedhof in Öjendorf

Foto: Marco Zitzow

Frau soll Schwangerschaft selbst abgebrochen haben

Nach BILD-Informationen soll eine 29-Jährige, in der 15. Schwangerschaftswoche, mit Tabletten bei sich selbst eine Abtreibung eingeleitet haben. Der Vater des ungeborenen Kindes zeigte seine Frau deshalb bei der Polizei an. Der Mann soll den Ermittlern den Tipp gegeben haben, dass der Fötus heimlich in einem Familiengrab vergraben wurde.

Die Autos der Mordkommission machen nach Untersuchung des Friedhofs das Gelände

Die Autos der Mordkommission machen nach Untersuchung des Friedhofs das Gelände

Foto: Marco Zitzow

Der Mann zeigte seine Frau an

Daraufhin übernahm die Mordkommission den Fall. Doch die Grabung am Dienstag verlief ohne Ergebnis. Im Erdreich ist nichts Verdächtiges gefunden worden. Ein Fötus in diesem Stadium hat eine Größe von etwa zehn Zentimetern.

In Deutschland wird ein Abbruch bis zur 12. Schwangerschaftswoche (nach der Empfängnis) nicht strafrechtlich verfolgt, wenn eine vorherige gesetzlich vorgeschriebene Beratung durchgeführt wurde und ein Arzt den Schwangerschaftsabbruch durchführt.

Die Ermittlungen der Mordkommission laufen wegen des Schwangerschaftsabbruchs § 218 weiter. Der Frau drohen bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Angeblich hält sich die Mutter aber nicht mehr in Deutschland auf, ist in ihre Heimat zurückgekehrt.