An dieser Stelle findest du den Text-to-Speech Player
Um den TTS Player darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
externen Inhalt aktivieren Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist Ihre jederzeit widerrufliche Einwilligung (über den Schalter oder über “ Widerruf Tracking und Cookies “ am Seitenende) zur Verarbeitung personenbezogener Daten nötig. Dabei können Daten in Drittländer wie die USA übermittelt werden (Art. 49 Abs. 1 lit. a DSGVO). Mit dem Aktivieren des Inhalts stimmen Sie zu. Weitere Infos finden Sie hier.
Eine Schlucht, die aussieht wie der Grand Canyon – aber mit türkisblauem Wasser wie in der Karibik. Und das mitten in Europa! Wer’s nicht glaubt, muss in die französische Provence fahren. Das Online-Reisemagazin TRAVELBOOK (gehört ebenfalls zu Axel Springer) zeigt die Schönheit die Schlucht von Verdon.
Der Fluss Verdon entspringt auf rund 2500 Metern Höhe in den Seealpen. Nach über 160 Kilometern mündet er in die Durance. Doch zwischen dem Ort Castellane und dem Stausee Lac de Sainte-Croix hat der wilde Fluss auf 21 Kilometern etwas Gewaltiges geschaffen: eine der größten Schluchten Europas. Bis zu 700 Meter tief hat sich der Verdon über Jahrtausende in das Gebirge gefressen.
Ein Fluss frisst sich durch den Fels
Wer von den Aussichtspunkten wie dem Belvédère Maugué in die Tiefe blickt, braucht starke Nerven. Der Abgrund ist schwindelerregend – und doch verläuft dort unten ein spektakulärer Wanderweg. Der „Sentier Martel“, benannt nach dem französischen Hydrogeologen Édouard-Alfred Martel, der sich im Sommer 1905 als Erster ins Abenteuer wagte.
Die Expedition war gefährlich und dauerte mehrere Tage. 2005 wurde der Weg in „Sentier Blanc-Martel“ umbenannt – zu Ehren von Isidore Blanc, der Martel begleitete. Heute ist der rund 14 Kilometer lange Pfad nichts für Anfänger: enge Steige, steile Passagen, Kletterstellen. Wer einmal unten ist, muss durchhalten – ein Ausstieg zwischendurch ist nicht möglich.
Abstieg in die Wildnis
Für den Marsch braucht man gute Schuhe, Verpflegung, eine Taschenlampe – und Ausdauer. Sechs Stunden dauert die Tour durch die Schlucht. Doch die Mühen lohnen sich.
Der Fluss, heute von fünf Staudämmen gezähmt, speist den Lac de Sainte-Croix – einen der schönsten Seen Frankreichs. Der künstliche Speichersee schimmert türkisblau, als wäre man in der Südsee.
Ein Stausee wie aus dem Film
Er liegt am Ende der Verdon-Schlucht, eingebettet zwischen Hügeln, Lavendelfeldern und Pinien. Wer auf der 45 Meter hohen Brücke von Sainte-Croix steht, schaut direkt auf das glitzernde Wasser.
Doch der Preis für dieses Paradies war hoch: Mehr als 2000 Hektar Land wurden geflutet, ein ganzes Dorf ging unter. Les Salles-sur-Verdon wurde rund 400 Meter weiter oben neu aufgebaut – mit Glocken aus der alten Kirche, die heute wieder zum Angelus läuten.