Leipziger Museum zeigt, wie die Puppe laufen lernte
Dabei erfahren die Besucherinnen und Besucher unter anderem, wo der Sandmann herkommt und wie er erfunden wurde. Laut Kuratorin Cathrin Orzschig ist ein zweites wichtiges Thema der technische Teil. „Wie lernt die Puppe laufen? Das ist mit dieser Stop-Motion-Technik natürlich auch schon eine richtig aufwendige Produktion“, erklärte die Projektleiterin.
Größte Ausstellung zum Sandmännchen bisher
Es ist das erste Mal, dass die Sandmännchen-Kulissen so großformatisch aufgebaut worden sind.
Cathrin Orzschig, Ausstellungskuratorin und Projektleiterin
Bei der Planung hatte Orzschig die Qual der Wahl, wählte aus tausenden Figuren und Requisiten die Wichtigsten des Sandmännchen-Kosmos aus. Darunter unter anderem eine Auswahl der Gefährte, mit denen das Sandmännchen unterwegs ist: Vom Schlitten über das Raumschiff bis hin zum Omnibus, mit dem es 1965 das erste Mal Leipzig besuchte.
Welche Rolle der Sandmann in der DDR spielte
Cathrin Orzschigs persönliches Highlight der Ausstellung: Der erste Raumanzug des Sandmännchens. „Der lag wirklich Jahre, wahrscheinlich sogar Jahrzehnte, in einer Kiste im Archiv und keiner wusste mehr, dass der noch da ist.“
Für die Kuratorin ist die Ausstellung ein Herzensprojekt, das Generationen verbinden soll. „Es ist kein hochpolitisches, kein hochintellektuelles Thema, aber es ist wirklich ein schönes Thema“. Und genau das bräuchte es gerade in der heutigen Zeit, so Orzschig.
Das Sandmännchen steht für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Und: Es ist seiner Zeit oft voraus.
Katja Etzold, Pressesprecherin Stadtgeschichtiches Museum Leipzig
Wichtig sei dem Museum jedoch, auch reflektiert an das Sandmännchen-Thema heranzugehen. Laut Katja Etzold vom Stadtgeschichtlichen Museum ist die TV-Figur zu DDR-Zeiten vereinnahmt worden, wurde als Sympathieträger des Sozialismus genutzt. Auch dieser Teil der Geschichte findet Platz in der Ausstellung. Laut Etzold geht das Sandmännchen aber auch immer mit der Zeit. „Heute steht es für eine offene und vielfältige Gesellschaft.“
Veranstaltungen zum Sandmännchen im Museum
Neben Führungen bietet das Stadtgeschichtliche Museum im Rahmen der Ausstellungen verschiedene themenbezogene Veranstaltungen an. Dazu gehört etwa ein Vortrag des Sandmann-Forschers Volker Petzold mit dem Titel „Das Sandmännchen ist ein Sachse“.
Außerdem geplant sind Bastel-Nachmittage und Workshops für Kinder, zum Beispiel zur Stop-Motion-Technik. „Wir wollen damit zeigen, mit wie viel Aufwand und Liebe zum Detail eine Sandmännchen-Folge entsteht“, so Katja Etzold. Die Austellung läuft noch bis zum 22. Februar 2026.