Explosionen, schussähnliche Geräusche, ein Einfamilienhaus in Flammen, mindestens eine schwer verletzte Person: Schreckliche Szenen müssen sich am frühen Mittwochmorgen in der Lerchenau im Münchner Norden abgespielt haben. Die Hintergründe der Gewalttat sind noch unklar. Auch, weil sich Einsatzkräfte und Ermittler nur unter großer Gefahr für sich selbst dem Haus nähern können, von dem die Geschehnisse ausgegangen sein sollen. Am Straßenrand im Bereich der Glockenblumenstraße stehen ausgebrannte Fahrzeuge.
Am frühen Mittwochmorgen zwischen vier und fünf Uhr war es im Münchner Norden zu einer oder mehreren Explosionen gekommen. Seither steht nach Polizeiangaben ein Einfamilienhaus in der Nähe der Kreuzung Lerchenauer Straße/Glockenblumenstraße in Flammen.
Münchner Polizei und Feuerwehr sind seit dem frühen Morgen mit einem großen Aufgebot im Einsatz, darunter Spezialkräfte des Polizeipräsidiums. Ein Hubschrauber kreiste über dem Wohngebiet. Inzwischen sollen auch Sprengstoffexperten der Polizei eingetroffen sein, die auf das Entschärfen von Sprengfallen spezialisiert sind. Solange noch unklar ist, welche Gefahren auf sie lauern, können sich die Einsatzkräfte nur mit größter Vorsicht dem brennenden Haus nähern, über dem eine große Rauchwolke stand.
Details gibt die Polizei nur dosiert heraus, immer nur das, was gesichert ist. So gibt es bisher auch keine offizielle Bestätigung für Berichte, nach denen es einen Toten – angeblich ein Bewohner des Hauses – und Verletzte gegeben haben soll. Offen ist zudem, ob eine Schusswaffe eine Rolle spielte und welcher Art sie gewesen sein könnte. Die Polizei bestätigt derzeit lediglich, dass „Knallgeräusche“ zu hören gewesen seien.
Fakt ist allerdings, dass am Straßenrand mindestens drei ausgebrannte Autos stehen, darunter ein Kleinbus. Dass ein Zusammenhang mit dem Brand des Einfamilienhauses bestehe, sei sehr wahrscheinlich, so der Polizeisprecher.
In der Lerchenauer Straße ist es am Morgen zu einer Explosion gekommen. Am Straßenrand stehen mindestens drei ausgebrannte Autos … (Foto: Robert Haas)
… darunter auch ein Kleinbus. (Foto: Robert Haas)
Um 7.44 Uhr, kurz vor Schulbeginn, meldete die Polizei, dass die immerhin etwa 500 Meter Luftlinie vom Tatort entfernte Toni-Pfülf-Mittelschule für die Dauer des Einsatzes gesperrt bleibe. In der Nähe, am Lerchenauer See, soll laut Abendzeitung eine schwerverletzte Person gefunden worden sein. „Eine verletzte Person wurde aufgefunden, die im Zusammenhang mit den Geschehnissen stehen könnte“, bestätigt die Polizei.
Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, sagte ein Polizeisprecher laut Deutscher Presse-Agentur am Morgen. Was die Polizei bereits ausschließen kann: Mit dem Oktoberfest hat die Gewalttat nichts zu tun.
Die S-Bahnen der Linie S1 halten derzeit nicht Feldmoching und Fasanerie. Zahlreiche Buslinien wurden gestrichen oder umgeleitet. „Es kommt zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Umfahren Sie den Bereich weiträumig“, teilt die Polizei auf X mit.