Stornierungen drohen

Lieferando-Fahrer streiken 24 Stunden lang

01.10.2025 – 13:01 UhrLesedauer: 2 Min.

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Ein Fahrer für den Essenslieferdienst Lieferando fährt über eine Straße (Symbolbild): Am Donnerstag drooht in Hannover ein Streik. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-bilder)

Wer am Donnerstag in Hannover Essen bestellen möchte, könnte es schwerer haben als normalerweise. Die Fahrer von Lieferando sind zum Streik aufgerufen.

Der angedrohte Stellenabbau bei Lieferando hat Folgen: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft die am Standort Hannover Beschäftigten von Lieferando erneut zum Warnstreik auf. Der Arbeitskampf beginnt am Donnerstag (2. Oktober) um 10 Uhr und dauert 24 Stunden.

Die NGG rechnet damit, dass der Streik mindestens zu starken Verspätungen bei Auslieferungen führen wird, gegebenenfalls auch zu Auftragsstornierungen.

Hintergrund des Streiks sind die Pläne von Lieferando, den Lieferbetrieb in Hannover komplett einzustellen. Rund 200 Beschäftigte würden dann ihre Anstellung verlieren. Bundesweit will der Lieferdienst rund 2.000 Fahrer entlassen und künftig vermehrt mit Subunternehmen zusammenarbeiten.

Die NGG befürchtet, dass dort der Mindestlohn unterlaufen wird und Arbeitssicherheitsstandards vernachlässigt werden, da die Fahrer dann in der Regel nach Aufträgen bezahlt werden.

Lieferando erklärte den Personalabbau mit dem gestiegenen Wettbewerb, höheren Kundenerwartungen an kurze Lieferzeiten und die Notwendigkeit einer effizienteren Organisation. Das Unternehmen kündigte an, bei der Auswahl der Subunternehmen auch auf Festanstellungen und die Bezahlung der Fahrer zu achten.

Die Beschäftigten sind laut NGG weiterhin aufgebracht über das Vorgehen des Unternehmens. Sie wollen es nicht hinnehmen, in Subunternehmen mit intransparenten Arbeitsbedingungen gedrängt zu werden, so Michael Belamon, Gewerkschaftssekretär der NGG.

„Lieferando versucht, mit einem kalten Rationalisierungskurs Verantwortung abzuschieben und die Risiken auf die Beschäftigten abzuwälzen“, sagt er. „Wer 200 Kolleginnen und Kollegen in Hannover vor die Tür setzt und bundesweit über 2000 Stellen streichen will, muss mit Widerstand rechnen.“

Die NGG fordert einen Sozialvertrag, der Sicherheit schafft und Beschäftigte in Subunternehmen schützt. Bereits Ende August hatten die Lieferando-Fahrer in Hannover, Göttingen und Braunschweig 24 Stunden lang gestreikt.