1. Startseite
  2. Politik

DruckenTeilen

Neue Analysen zeigen eine drastische Verlangsamung russischer Geländegewinne. Die EU stellt neue Gelder zur Verfügung. News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update, 16:05 Uhr: Von dem seit mehr als einer Woche vom Stromnetz getrennten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja geht nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) derzeit „keine unmittelbare Gefahr“ aus. Mit Dieselkraftstoff betriebene Notstromgeneratoren hielten das von russischen Truppen besetzte AKW am Laufen, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi mit. Der russische Betreiber der Anlage versicherte seinerseits einige Stunden später, die Lage an dem AKW sei „unter Kontrolle“. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Lage in dem aus sechs Reaktoren bestehenden AKW am Dienstagabend als „kritisch“ bezeichnet.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: Macron warnt vor Konfrontation mit Russland

Update, 15:09 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ruft angesichts der aktuellen Konfrontation mit Russland zu „sehr großer“ Vorsicht auf. „Wir müssen stark sein, um jegliche Aggressionen abzuwehren, aber wir müssen sehr vorsichtig bleiben und jede Eskalation vermeiden“, sagte Macron am Rande eines informellen EU-Gipfels in Kopenhagen auf die Frage einer Journalistin, ob man sich auf einen Weltkrieg zubewege. 

Ukraine-Krieg - ukrainische DrohnenDie EU unterstützt die Drohnenproduktion in der Ukraine mit einer Milliardensumme. (Archivbild) © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Seit mehreren Jahren sei Russland „ein sehr aggressiver Akteur“, sagte Frankreichs Staatschef außerdem. Dies sehe man im Rahmen von Cyberangriffen bei Wahlen, durch den Ukraine-Krieg, beim Einsatz von nuklearer Bedrohung und nun bei Provokationen im Luftraum. All dies sei ein „hybrides Ganzes“ und bewege sich im Bereich der Konfrontation.

EU kündigt Milliardenzahlung für Drohnen-Entwicklung an

Update vom 1. Oktober, 14.42 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Auszahlung einer Milliardensumme für den Bau von Drohnen in der Ukraine angekündigt. Man stelle heute vier Milliarden Euro bereit, sagte sie bei einem informellen EU-Gipfeltreffen in Kopenhagen. Zwei Milliarden Euro davon sollen in unbemannte Flugkörper investiert werden. „Wenn wir uns alle einig sind, dass die Ukraine unsere erste Verteidigungslinie ist, dann müssen wir die militärische Unterstützung für die Ukraine verstärken“, erklärte sie.

Zu den russischen Bedrohungen und Einschüchterungsversuchen gegen die EU sagte von der Leyen: „Wir leben in schwierigen Zeiten“. Der Ukraine-Krieg dauere an und man sehe, dass Russland die Entschlossenheit der EU auf die Probe stelle. Deshalb sei es nun absolut entscheidend, ein gemeinsames Gefühl der Dringlichkeit und Einheit zu haben, um die Herausforderungen anzugehen.

Vom Schützen bis zum General: Das sind die Dienstgrade der BundeswehrReservisten-Kompanie der Bundeswerh in SachsenFotostrecke ansehenKämpfe rund um Charkiw: Russischer Vormarsch im Ukraine-Krieg verlangsamt

Erstmeldung vom 1. Oktober: Charkiw – Der Vormarsch von Russlands Armee in der Ukraine hat sich dramatisch verlangsamt. Laut aktuellen Analysen der ukrainischen Militärexperten von „DeepState“ eroberten die Truppen von Wladimir Putin im September nur noch 259 Quadratkilometer ukrainisches Territorium – ein Rückgang um 44 Prozent gegenüber August. Dies ist der kleinste territoriale Gewinn seit Mai und zeigt die zunehmende Effektivität der ukrainischen Verteidigung unter Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Die Zahlen verdeutlichen einen möglichen wichtigen Wendepunkt im Ukraine-Krieg. Während Putin anfangs schnelle Geländegewinne verzeichnen konnte, stoßen seine Streitkräfte nun auf immer hartnäckigeren Widerstand. Laut „DeepState“ beträgt der russische Anteil am ukrainischen Territorium mittlerweile 19,04 Prozent.

Russlands Vormarsch an der Front verlangsamt sich stark

Die größten Fortschritte konnte Putins Armee noch an der Novopavlivka-Front erzielen, wo 53 Prozent der Eroberungen im September stattfanden. „Novopavlivka ist die problematischste Front. Die Anzahl der Vorstöße hier ist viel höher als die Angriffsaktionen, und die jüngsten Personalentscheidungen in diesem Bereich geben nicht viel Hoffnung auf Verbesserung“, analysierten die „DeepState“-Experten.

Gleichzeitig zeigen sich die Verteidigungslinien von Selenskyjs Truppen an der Pokrowsk-Front als besonders widerstandsfähig. „Jeder Meter kostet hier deutlich mehr. Außerdem sind die Russen von Süden an die Stadt herangerückt, und Kämpfe in bewaldeten Gebieten im Vergleich zu städtischen bringen völlig unterschiedliche Komplexitätsgrade mit sich“, erklärten die Militäranalysten.

Russlands aktuelle Verluste im Ukraine-Krieg

Personal 1.111.480 (+920) Panzer 11.223 (+1) Gepanzerte Fahrzeuge 23.294 (+3) Artilleriesysteme 33.324 (+13) Drohnen 65.552 (+249)

Quelle: Generalstab der ukrainischen Streitkräfte, Stand. 1. Oktober 2025

Ukraine-Krieg: Massive Angriffe auf Charkiw

Während sich die Frontverläufe stabilisieren, setzt sich das tägliche Leiden der Zivilbevölkerung fort. Im ostukrainischen Gebiet Charkiw wurde ein Mann bei einem russischen Angriff in der Ortschaft Welyka Schapkiwka getötet, wie Gouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. Laut dpa befindet sich das Dorf nur wenige Hundert Meter von der Frontlinie entfernt.

Die Gebietshauptstadt Charkiw, nur 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, wurde massiv mit Gleitbomben und ballistischen Raketen angegriffen. Bürgermeister Ihor Terechow berichtete von mindestens acht Verletzten. Im Bereich des Marktes Barabaschowo brach ein Brand auf 2.800 Quadratmeter Fläche aus, mehrere Wohnhäuser und Garagen wurden beschädigt.

Trotz der anhaltenden Kämpfe leben in Charkiw nach Behördenangaben wieder etwa 1,3 Millionen Menschen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion, doch die jüngsten Zahlen zeigen: „Jeder Meter kostet deutlich mehr“ – ein Zeichen dafür, dass Putins Blitzkrieg-Pläne endgültig gescheitert sind. (Quellen: dpa, Ukrainska Pravda, DeepStateUA)