Die Unberechenbarkeit des Fußballs hat in der Vergangenheit zwar schon gerne die ein oder andere zuversichtliche Prognose zerschossen. Doch mit Blick auf das näherschreitende Saisonende, werden manche Entscheidungen immer wahrscheinlicher. So lässt sich schon jetzt recht zuverlässig ein Großteil der Regionalligisten für die kommende Saison voraussagen
Meistertitel, kein Absteiger aus Liga 3
Zunächst bedarf es keiner besonders leistungsstarken Glaskugel, um die Meisterschaft des MSV Duisburg zu prophezeien. Die Zebras dürften als souveräner Titelträger in der kommenden Spielzeit in der nächsthöheren Spielklasse antreten. Gleichzeitig sieht es so aus, als würde in der kommenden Saison kein Team aus der 3. Liga den Weg in die Regionalliga West antreten müssen. Mannschaften wie der SC Verl, Borussia Dortmund II, Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen haben sich zuletzt Luft im Tabellenkeller verschafft – ein urplötzlicher Absturz ins Formtief scheint derzeit eher unwahrscheinlich.
Auch in Westfalen sieht es relativ eindeutig aus. Der VfL Bochum II (59 Punkte) und die SF Siegen (55 Punkte) führen das Feld souverän an, beide Mannschaften sollten aller Voraussicht nach am Ende der Saison in die nächsthöhere Liga eintreten. Einzige Konkurrenten im Rennen um die Regionalliga-Lizenz: Westfalia Rhynern (45 Punkte) und der SC Verl II (40 Punkte). Beide bräuchten jeweils ein mittleres Fußballwunder, um das Spitzenduo noch einmal einzufangen.
Das sicherlich größte Fragezeichen schwebt über dem potenziellen Aufsteiger aus dem Niederrhein. Hier leisten sich die Top-Teams ein absolutes Schneckenrennen um Platz eins. Die fünf bestplatzierten Teams um die SpVg Schonnebeck, den SC St. Tönis, die SSVg Velbert, den ETB SW Essen und den VfB Homberg trennen sieben Zähler, jedes dieser Teams würde auch aufsteigen wollen.
Absteiger: Chaos-Klubs stechen heraus
Der Erste im Bunde hat sich schon selbst aus der Verlosung genommen. Bekannterweise zog Türkspor Dortmund seine Mannschaft vorzeitig vom Spielbetrieb zurück.
Die verbleibenden zwei Plätze sind hingegen noch heiß umkämpft. Der KFC Uerdingen steht im Fokus – weniger wegen der sportlichen Leistungen, sondern wegen einer schon seit Wochen drohenden Neun-Punkte-Strafe infolge eines Insolvenzverfahrens. Diese ist (Stand 18. April) noch nicht offiziell. Sollte sie jedoch greifen, stünden die Uerdinger mit dem Klassenerhalt vor einer fast unlösbaren Aufgabe – wenngleich rechnerisch nicht ausgeschlossen.
Gleiches gilt für den 1. FC Düren. Dieser musste schon neun Zähler von seiner Ausbeute (aktuell: 26) reduzieren. Die zusammengewürfelte Casting- und U23-Truppe wird wohl keine weitere Punkte dazukommen lassen. Drei Teams müssten in den finalen Zügen der Saison aber noch an den Dürenern vorbeiziehen. Dem SV Eintracht Hohkeppel fehlt drei Zähler und spielt im Saisonfinale noch gegen Düren, hat entsprechend die besten Karten. Darf man dem FC Schalke 04 II und dem SC Wiedenbrück im gemischten Restprogramm noch vier, respektive fünf, Zähler bis zum Saisonschluss zutrauen? In jedem Fall bräuchte Düren für den Klassenerhalt in den kommenden Wochen noch reichlich Schützenhilfe von der Konkurrenz.
Der Aufsteiger vom Niederrhein ist entsprechend die größte Wundertüte, für die beiden übrigen Abstiegsplätze gibt es zwar zwei Favoriten, doch auch hier kann es auch noch andere Teams treffen. Entsprechend ergibt sich die vorsichtige Prognose für das Teilnehmerfeld der kommenden Regionalliga-Spielzeit.
Das potenzielle Teilnehmerfeld für die Regionalliga-Saison 2025/26
+++ kein Absteiger aus der 3. Liga +++
1. RW Oberhausen
2. Borussia Mönchengladbach II
3. FC Gütersloh
4. Sportfreunde Lotte
5. Fortuna Köln
6. SV Rödinghausen
7. 1. FC Köln II
8. SC Paderborn II
9. 1. FC Bocholt
10. Fortuna Düsseldorf II
11. Wuppertaler SV
12. SV Eintracht Hohkeppel
13. FC Schalke 04 II
14. SC Wiedenbrück
15. Bonner SC (Aufsteiger Mittelrhein)
16. VfL Bochum II (Aufsteiger Westfalen)
17. SF Siegen (Aufsteiger Westfalen)
18. * Aufsteiger vom Niederrhein: Aktueller Tabellenführer ist die SpVg Schonnebeck