
Stand: 01.10.2025 21:02 Uhr
Von Mittwoch bis Freitag treffen sich in Hannover rund 900 Fachleute zum 59. Kongress für Allgemeinmedizin. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Hausärztemangel, Digitalisierung und neue Versorgungsmodelle.
„Die hausärztliche Versorgung ist die Säule, die Basis der medizinischen Versorgung“, sagt Martin Scherer, Präsident der deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Doch das System benötige tiefgreifende Reformen – nicht zuletzt, weil die Allgemeinmedizin vor großen Herausforderungen stünde. Gemeint: Nachwuchsmangel, zu viel Bürokratie, zu wenig Zeit für die Patienten. Beim diesjährigen Kongress, der von der DEGAM organisiert wird, diskutieren Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft deshalb an drei Tagen über neue Wege.
Hausärztliche Praxis als erste Anlaufstelle
Besonders im Fokus: Sogenannte Primärversorgungszentren, die Hausärzte zur ersten Anlaufstelle für Menschen machen und Facharztpraxen nur bei Bedarf hinzuziehen. Es brauche mehr solcher größeren Einheiten, fordert Nils Schneider, Direktor des Institutes für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Viele junge Menschen hätten nicht mehr den Wunsch, eine eigne Praxis zu führen, was die Situation weiter zuspitze.
Zahlreiche Fachvorträge an drei Kongresstagen
Auch über den Einsatz digitaler Lösungen und die Einbindung anderer Gesundheitsberufe soll in den kommenden Tagen diskutiert werden. Fachvorträge behandeln zudem etwa den Umgang mit Long-Covid, Infektionskrankheiten und Insulintherapien. Insgesamt werden rund 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.

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