Koffer packen, Urlaub in der Türkei genießen und glücklich mit ein paar Souvenirs im Gepäck wieder zurückreisen. So sieht der Urlaub der meisten aus – doch eben nicht bei jedem. Am Flughafen Köln/Bonn werden immer wieder Dinge ins Land geschmuggelt.

Erneut haben Zollmitarbeiter mehrere Katzen und Hunde gefunden, die nun in einem Tierheim in NRW auf ein neues Zuhause warten. So auch „Badem“ – die Samtpfote ist dabei noch sehr klein. Die Mitarbeiter erzählen jetzt die traurige Wahrheit: Er hat keine typische Katzenkindheit.

Flughafen Köln/Bonn: Katze muss sofort in Quarantäne

Auf mehreren Handtüchern sitzt ein weiß-beiger Stoffhase, daneben steht eine große schwarz-weiße Katzen-Transportbox – und davor schnuppert neugierig eine graue Katze umher. Die kleine Samtpfote wird dabei immer wieder gestreichelt und schaut mit großen Augen in die Kamera. Was daran irritiert? Die Person, die die Katze streichelt. Weniger später offenbaren die Pfleger den Grund: „Der arme kleine Kater wurde im Alter von acht Wochen in der Türkei gekauft und dann vom Zoll sichergestellt.“ Von dort aus wurde er ins Tierheim nach Köln-Dellbrück gebracht. Und ist inzwischen in Quarantäne – und das unter strengen Auflagen.

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Seit mehreren Monaten lebt der kleine Kater „Badem“ isoliert – ohne Kontakt zu Artgenossen. Auch die Pfleger dürfen den Quarantänebereich nur mit Schutzanzügen, Handschuhen und Überschuhen betreten. Dazu kommt, dass das Tier „keinen Kontakt zu Artgenossen haben darf“ – er lebt, wie eine Mitarbeiterin es mit trauriger Stimme betont, wie im „Hochsicherheitstrakt“. Um ihm in dieser Zeit zumindest etwas Gesellschaft zu geben, bekam er einen Stoffhasen – eine Art Ersatz für einen echten Gefährten. Die Kuschelkatze, die das Team „Norbert“ getauft hat, sitzt jetzt täglich an seiner Seite.

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„Es ist traurig“: Katzen-Fans sind schockiert

„Es ist traurig, dass ein so junges Tier seine gesamte Kindheit in Quarantäne verbringen muss“, betonen die Mitarbeiter des Tierheims weiter. Auch auf Social Media sorgt die Geschichte für Reaktionen. Unter einem Instagram-Beitrag zu dem Fall kommentiert eine Userin: „Ich bin gerade echt schockiert, dass ich ein Tier in Deutschland einfach ‚abtreten‘ kann, nachdem ich es aus reiner Fahrlässigkeit in solch eine Situation gebracht habe und noch dazu Tierheimen diese horrenden Kosten aufbrumme.“

Ein anderer Kommentar bringt es auf den Punkt: „Unmöglich aus dem Ausland ein Tier ohne die nötigen Dokumente und Impfungen hier herbringen und dann abtreten. Denn Menschen ist wirklich nicht bewusst, dass ein Tier Verantwortung bedeutet.“

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Das Tierheim-Team richtet deshalb einen klaren Appell an alle Katzen-Fans:
„Bitte kauft keine Tiere unüberlegt im Ausland. Informiert euch vorher gut – und denkt daran, dass jedes Tier ein Lebewesen mit Bedürfnissen ist.“ Denn bei aller Tierliebe: Kein Tier sollte seine ersten Lebensmonate in Isolation verbringen müssen. Für das Tierheim ist das eine tägliche Belastung – und für das Tier eine Erfahrung, die Spuren hinterlässt.