Kita und Wohnen kombiniert

Als drittes Projekt in Bietigheim-Bissingen wurde die Kindertagesstätte „Memory“ in der Gerokstraße ausgezeichnet. Sie verbindet eine Kita mit gefördertem Wohnraum auf dem Dach. Im Inneren sorgt eine offene Mitte für flexible Pädagogik. Kindgerechte Materialien und Spielterrassen ergänzen das Konzept. „So entsteht ein Ort, der Kindern, Eltern und dem Quartier gleichermaßen zugutekommt“, betonte die Jury.

Baukultur im Alltag

Es sei außerdem besonders herausfordernd gewesen, die unterschiedlichen Nutzungen auf dem engen Grundstück unterzubringen – ein Umstand, den die Jury ausdrücklich würdigte. Architektin Nora Schöffel betonte, dass gerade Projekte wie diese zeigten, wie Baukultur allen zugutekomme: „Baukultur geht uns alle an und wir alle profitieren von der auf uns wirkenden gebauten Umwelt.“

Die Auszeichnungen spiegeln einen klaren Trend: weniger Einfamilienhäuser, mehr Umbauten im Bestand und mehr öffentliche Bauten wie Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtungen. „Super finde ich, dass wir viele Gebäude für die junge Generation dabei haben“, sagte Architektin Nora Schöffel. Insgesamt zeigten die Preisträger, dass Baukultur nicht in spektakulären Großprojekten liege, sondern im Alltag der Menschen.

„Unser Ziel ist es, die beispielhafte Architektur in konkretem Lebenszusammenhang aufzuspüren“, sagte Petra Knobloch von der Architektenkammer. Die ausgezeichneten Projekte werden am 10. Februar 2026 offiziell gewürdigt und anschließend in einer Ausstellung, Broschüre und der App „Architekturführer Baden-Württemberg“ präsentiert.