Hamburg – Wenn die Haare nach dem Friseurbesuch nicht sitzen, ist Ärger verständlich. Doch als ein Kunde in Hamburg darüber Unmut bei seinem Coiffeur äußerte, endete das in einem blutigen Streit.
Erst fünf Jahre nach der Tat steht aktuell Friseur Mohanad G. (30) vor Gericht. Er soll seinem Kunden eine Schere in den Rücken gerammt haben.
Streit um Haarschnitt
Mohamad A. (38) spricht über den Horror-Friseurbesuch am Schiffbeker Weg. Es ist der 28. November 2020, ein Samstag: „Beim Haare frisieren hat er meine Kotletten wegrasiert. Die waren sonst immer länger.“ Als der Kunde sich beschwerte, soll der Friseur ausgerastet sein: Er sei schließlich Meister und ihm müsse keiner erklären, wie er Haare zu schneiden hat. Der Friseur soll A. schließlich den Kittel weggerissen haben. „Er schrie mich an: ´Steh auf und geh!“
Der Angeklagte hält sich eine Akte vor das Gesicht
Foto: Dmitrij Leltschuk
Der Vater von 4 Kindern (damals 3-13) entgegnet: „Was machst Du da mit mir? Ich komme doch ständig zu Dir.“ Laut Polizei-Akte droht der Friseur: „Ich werde Dich umbringen, abschlachten“.
Laut Staatsanwaltschaft kommt es zur Schubserei, die Situation eskaliert: Der Angeklagte soll eine rund 20 Zentimeter lange Schere genommen und diese seinem Kunden in den Rücken gerammt haben. „Erst habe ich das gar nicht bemerkt. Dann spürte ich einen Druck, hatte Schmerzen, mir wurde langsam schwindelig. Als ich mit meiner Hand auf den Rücken fasste, hatte ich Blut dran.“ Klinik, Not-OP: „Die Ärzte sagten mir immer wieder, wie viel Glück ich gehabt hatte. Einen Millimeter tiefer und ich wäre tot gewesen.“
Die Verhandlung wird am 14. Oktober fortgesetzt.