Geheimdienstinformationen über Öldepots

Trump gibt Ukraine Hilfe bei Angriffen auf russischem Gebiet

02.10.2025 – 03:07 UhrLesedauer: 2 Min.

ATACMS (Archivbild): Eine Einheit der US-Armee feuert eine Artillerie-Kurzstreckenrakete ab.Vergrößern des Bildes

ATACMS (Archivbild): Eine Einheit der US-Armee feuert eine Artillerie-Kurzstreckenrakete ab. Die Ukraine hat diese Systeme auch, die Reichweite ist aber bislang beschränkt. (Quelle: yonhap/dpa)

Die Ukraine kann wohl bald Einrichtungen der russischen Energieinfrastruktur genauer treffen. Die USA wollen mit Geheimdienstinformationen helfen.

Die USA wollen das ukrainische Militär offenbar verstärkt mit Geheimdienstinformationen zur kritischen Infrastruktur in Russland versorgen. Damit soll Kiew in der Lage sein, noch gezielter Anlagen wie Öldepots und Raffinerien tief im Landesinneren von Russland anzugreifen. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, erwäge die Trump-Regierung auch, Raketen mit größerer Reichweite der Ukraine zur Verfügung zu stellen.

Wie die Zeitung berichtet, habe Trump eine Anordnung unterzeichnet, mit der die US-Geheimdienste und das Verteidigungsministerium Informationen zu möglichen Zielen mit der Ukraine teilen sollen. Gleichzeitig werden den Informationen zufolge auch die Nato-Partner gegeben, der Ukraine eine ähnliche Unterstützung zu geben. Es sei das erste Mal, dass die USA der Ukraine dabei helfen, die russische Energieinfrastruktur anzugreifen.

Sollte die US-Regierung auch Tomahawk- und Barracuda-Raketen nach Kiew liefern, könnte die ukrainische Armee Ziele bis zu 2.000 Kilometer von der Grenze entfernt ins Visier nehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vergangene Woche erklärt, bereits nach Tomahawk-Marschflugkörpern gefragt zu haben. Die USA haben die Reichweite der bereits vorhandenen Atacms-Systeme eingeschränkt, jeder Einsatz muss bislang vom Pentagon genehmigt werden.

Fast täglich gibt es Berichte über ukrainische Drohnen, die russische Einrichtungen treffen. Zuletzt hatte die Ukraine eine große russische Raffinerie in Jaroslawl am Oberlauf der Wolga angegriffen.

Der Ölsektor ist einer der wichtigsten Bereiche der russischen Wirtschaft. Zum einen wird für den Bedarf im Land produziert, zum anderen sind aber Einnahmen aus dem Export bedeutend, um Wladimir Putins Kriegskasse zu füttern. Dafür hat er unter anderem eine Schattenflotte von Tankern, die russisches Öl unter anderer Flagge transportieren und versuchen, Sanktionen zu umgehen. Am Mittwoch haben französische Marinesoldaten einen dieser Tanker geentert.

Der Druck auf Putins Wirtschaft wächst aber nicht nur militärisch. Die G7-Staaten wollen den Druck auf Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine erhöhen. „Wir werden diejenigen ins Visier nehmen, die ihre Käufe von russischem Öl seit der Invasion in der Ukraine weiter erhöhen, und diejenigen, die die Umgehung erleichtern“, erklärten die Finanzminister der Gruppe der sieben führenden Industrienationen nach einer virtuellen Sitzung am Mittwoch.

Die verbleibenden Importe aus Russland sollten schrittweise auf null reduziert werden. In der Erklärung hieß es zudem, die Finanzminister der G7-Staaten seien sich einig über die Bedeutung von Handelsmaßnahmen, darunter Zölle und Ein- und Ausfuhrverbote. Damit sollten Russland wegen der Invasion der Ukraine Einnahmen entzogen werden.