Flensburger Heiterkeit in Heidelberg: Mit einem 38:32 (18:18)-Sieg in der Höhle der Rhein-Neckar Löwen haben die Handballer der SG Flensburg-Handewitt die erste Feuerprobe der Saison bravourös gemeistert und sind ins Achtelfinale des DHB-Pokals eingezogen. Der Traum vom Titel in Köln lebt.
Als größter Löwenbändiger erwies sich dabei Torhüter Benjamin Buric, der mit 15/2 Paraden zum Vater dieses Prestigeerfolges der Flensburger gegen ihren ehemaligen Trainer Maik Machulla avancierte. „Wir haben in der zweiten Halbzeit richtig gut gespielt und verdient gewonnen“, sagte der Matchwinner. „Entscheidend war, dass wir in der Pause ruhig geblieben sind und weiter an uns geglaubt haben.“
Energiegeladen, effektiv und erfolgreich: So präsentierten sich zu Beginn die Flensburger, die im SNP Dome einen Start nach Maß erwischten. Als Sinnbild dafür diente Kent Robin Tönnesen, der eine famose erste Viertelstunde ablieferte. Alles, was der 34-jährige Norweger zunächst anfasste, wurde zu Gold: Sechs Tore bei sechs Würfen, dazu noch zwei Anspiele – der Linkshänder hatte großen Anteil daran, dass die Gäste ein 12:7 (17.) vorlegten und drauf und dran waren, den Löwen schnell den Zahn zu ziehen.
Aber: So gut das erste „Viertel“ aus SG-Sicht war, so bescheiden verlief dann das zweite. Was zur Folge hatte, dass die Gastgeber Tor um Tor aufholten, zum 15:15 (25.) ausglichen und beim 17:16 (28.) gar erstmalig in Front gingen.
Die Saison der SG Flensburg-Handewitt im Liveblog
Die Gründe für den Umschwung: Mike Jensen im Löwen-Tor zündete, während Simon Pytlick und Lasse Möller im Flensburger Rückraum müde wurden und zu viele Fehler produzierten. Zudem fehlte Marko Grgic bei seinem Comeback zunächst das Timing und das Selbstvertrauen.
Marko Grgic (SG Flensburg-Handewitt) in Aktion.
Foto: Ingrid Anderson-Jensen
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Nach dem Seitenwechsel blieb es eine Partie mit hoher Intensität. Sie hätte gut und gerne auch als Halbfinal-Duell in der Kölner Lanxess Arena dienen können.
Gut für die Flensburger, dass die Löwen Keeper Späth und Jensen völlig abbauten, während SG-Schlussmann Benjamin Buric „on fire“ blieb. Bitter für die Flensburger, dass beim Stande von 24:22 Pytlick ein sauberer Steal am Anwurfkreis gelang, er aber für die Aktion irrtümlicherweise mit einer Zeitstrafe bedacht wurde.
Kent Robin Tönnesen (SG Flensburg-Handewitt) beim Wurf.
Foto: Ingrid Anderson-Jensen
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Das brachte die Gäste allerdings nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil. Jetzt lief neben Buric auch der Flensburger Rückraum heiß. Als Marko Grgic mit seinem ersten Tor das 25:22 (44.) erzielte und später Lasse Möller auf 30:25 (50.) stellte, war der Weg in die nächste Runde geebnet. In der Schlussphase blieb die SG am Drücker. Wer sonst als Buric machte mit einer Parade gegen Thrastarson (56.) den Deckel drauf.
„Wir haben heute eine gute 6:0-Abwehr gespielt“, freute sich SG-Trainer Ales Pajovic, der natürlich ein Sonderlob an Benjamin Buric („Er war unglaublich“) verteilte. Weiter meinte der Slowene: „Das sah heute gut aus. Aber wir können noch besser spielen.“
Mehr Informationen:
Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt 32:38 (18:18)größer alsGrößer als Zeichen
Rhein-Neckar Löwen: Jensen (16.-40. und ab 47., 7 Paraden), Späth (2 P.) – Larson, Timmermeister, Nothdurft, Plucnar, Sandell (3), Heymann, Steenaerts, Moré (7/2), Groetzki (4), Thrastarson (7), Jaganjac (1), Baijens (1), Aspenbäck (1), Kohlbacher (8)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (15/2 Paraden), K. Möller (n.e.) – Pytlick (3), Golla (5), Kirkelökke (1), Grgic (5), Tönnesen (7), Jörgensen (1), Horgen (n.e.), Volz (n.e.), Jakobsen (7/3), Knutzen (n.e.), Blagotinsek, Novak (2), L. Möller (7)
Schiedsrichter: Krag/Hurst
Zuschauer: 4000 in Heidelberg (ausverkauft)
Siebenmeter: 6/2:3/3 – Zeitstrafen: 1:2