Fünf Jahre nach einem islamistisch motivierten Messerangriff auf zwei Touristen in Dresden erinnert eine Gedenktafel an die tödliche Attacke. Das Bodendenkmal in der Rosmaringasse, am Tatort nahe dem Kulturpalast, wird laut Stadtverwaltung am Donnerstag feierlich übergeben.

Es trägt den Angaben zufolge die Inschrift: „Zum Gedenken an die Opfer und Betroffenen der Messerattacke vom 4. Oktober 2020. Der Tathintergrund war terroristischer Islamismus.“

Täter war als islamistischer Gefährder eingestuft

Die beiden Männer, ein Paar aus Nordrhein-Westfalen, wurden vor fünf Jahren in der Dresdner Altstadt von einem damals 21-jährigen Syrer mit einem Messer angegriffen. Einer der beiden, ein 53-jähriger Mann, starb an seinen Verletzungen. Sein Partner überlebte schwer verletzt. Der Täter war als islamistischer Gefährder eingestuft und wurde 2021 wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Haft verurteilt.

Drei Jahre nach dem Angriff sprach Oliver L. erstmals öffentlich über seine Erfahrungen – in einem Interview mit dem Opferhilfeverein „Weißer Ring“. Er kritisierte, dass die Tat in der öffentlichen Debatte vor allem als homophob eingeordnet wurde. Er selbst sehe den Angriff als islamistisch motivierten Terrorakt, bei dem er und sein Partner Zufallsopfer gewesen seien. Dresden bezeichnete er als „Horrorstadt“ und lehnte eine Rückkehr dorthin ab.

Bereits mehrfach wurden in Dresden öffentliche Gedenkveranstaltungen durchgeführt. Bei der Gedenkveranstaltung am Donnerstag gebe es auch die Möglichkeit, Blumen oder Kränze niederzulegen, hieß es.