Stand: 01.10.2025 18:02 Uhr

Nach einer Massenschlägerei mit bis zu 30 Menschen in Gelsenkirchen sind jetzt vier Männer in Untersuchungshaft.

Die Männer in Untersuchungshaft müssen sich zum Teil schweren Vorwürfen stellen: Einer von ihnen ist des Totschlags verdächtig. Die Tatverdächtigen sind 52, 29, 24 und 16 Jahre alt.

Der 52-Jährige ist Türke, die anderem beiden haben die deutsche und die türkische Staatsbürgerschaft. Ein weiterer Verdächtiger, ebenfalls aus der Türkei, ist jetzt in Untersuchungshaft gekommen, so die Essener Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Die drei Verletzten sind laut Polizei nicht mehr in Lebensgefahr und konnten inzwischen die Krankenhäuser teils verlassen.

Gelsenkirchen: Bis zu 30 Personen an Tumult beteiligt

Nach der Massenschlägerei in Gelsenkirchen am Sonntag ist ein 56-Jähriger im Krankenhaus gestorben. Er habe tödliche Stichverletzungen erlitten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. An der Schlägerei waren 20 bis 30 Menschen beteiligt.

Mit einem Großaufgebot war die Polizei im Gelsenkirchener Stadtteil Bismarck am Sonntagabend unterwegs, um Beweise zu sichern und Zeugen zu vernehmen. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, um sich eine bessere Übersicht über die Lage zu verschaffen, die die Polizei selbst als „Tumult“ bezeichnet.

Familienstreit in Gelsenkirchen als Ursache für Massenschlägerei?

Sechs Tatverdächtige – darunter auch mehrere Frauen – wurden nach Angaben der Polizei vorläufig festgenommen. Dazu gehören auch diejenigen, die jetzt in Untersuchungshaft sind. Sie sollen Messer, Elektroschocker und Baseballschläger benutzt haben, um andere zu verletzen. Um den Vorfall aufzuklären, wurde eine Mordkommission eingerichtet.

Zu den Hintergründen gibt es bislang nur wenig Infos, möglicherweise könnte es sich um einen Familienstreit handeln.

Ein WDR-Reporter hat am Montagmittag vor Ort eine Frau getroffen, die mit einer der festgenommenen Frauen befreundet ist. Die Frau erzählte glaubhaft, dass der Streit zwischen zwei deutsch-türkischen Paaren begonnen habe, die sich wegen ihrer Kinder gestritten hätten. Eine Erbschaftsangelegenheit könnte demnach auch eine Rolle spielen.

Nicht die erste Auseinandersetzung

Es gebe schon seit Längerem Auseinandersetzungen zwischen diesen beiden Paaren. Jetzt sei der Streit eskaliert und es seien weitere – teils bewaffnete – Verwandte der Paare dazugekommen.

Die Kinder des Paares, dessen Frau festgenommen wurde, sind in der Obhut des Jugendamtes. Die Polizei bestätigt, dass es in der jüngeren Vergangenheit schon mehrere Polizeieinsätze in dieser Angelegenheit gegeben hat.

Unsere Quellen:

  • Polizei Gelsenkirchen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • WDR-Reporter vor Ort
  • Staatsanwaltschaft Essen

Westdeutscher Rundfunk