. Wer nicht mehr ganz jung ist, kann sich noch an Paula, Denise und Agnus aus der Amiga-Baureihe erinnern. 1985 war es, als der Commodore Amiga, vor allem als Spielgerät legendär, auf den Markt kam.

Seit 2015 gibt es alle zwei Jahre dazu ein Event, entstanden aus einem Projekt des Berufskollegs Volksgartenstraße, und inzwischen Anziehungspunkt für Amiga-Fans auf der ganzen Welt. „Vor zehn Jahren, zum 30. Jubiläum des Amiga waren weltweit vier Veranstaltungen geplant“, sagt Markus Tillmann vom Amiga40-Team und sowas wie der Gründer der AmigaXX Germany. In England, den USA und den Niederlanden seien die Events schon in Planung gewesen, nur in Deutschland damals noch nicht. Da sei das Team des Berufskollegs auf die Idee gekommen, hier am Niederrhein etwas zu machen.

Die sechste Veranstaltung, Amiga 40, findet nun in der NEW Box in Wickrath statt. Rund 1 100 internationale Amiga-Fans werden erwartet. Den weitesten Weg wird ein Argentinier haben, der auf einer Europareise einen Abstecher nach Mönchengladbach macht. Rund 55 Aussteller haben sich angesagt.

Was Amiga so spannend macht? „Das ist ein Computer für kreative Leute“, sagt Markus Tillmann. Er sei mehr für Spiele, Musik, Film und Grafik konzipiert worden, als fürs Arbeiten, wie andere PCs. Dass der Rechner mit besonders viel Herzblut entwickelt wurde, könne man zum Beispiel an der Prägung auf der Innenseite des ersten Amiga-Computers, dem Amiga 1 000, sehen: eine Hundepfote und die Unterschriften der Entwickler, als Hommage an Entwicklervater Jay Miner und seinen Schäferhund Mitchy. Was den Amiga von anderen Rechnern unterscheidet: Auch 30 Jahre nach der Insolvenz der Herstellerfirma gibt es noch Neuentwicklungen.

Die meisten Amiga-Fans hätten nicht mehr das komplette alte Schätzchen zu Hause stehen. Mal sei es die Idee, mal die Hardware, das Betriebssystem oder einzelne Amiga-Komponenten, die die Fans faszinierten, so Tillmann. Gezwungenermaßen habe bei den meisten schon einiges ausgetauscht werden müssen.

Am Samstag, 18. Oktober, von 10 bis 18.30 Uhr und am Sonntag, 19. Oktober, von 9.30 bis 17 Uhr findet der öffentliche Teil der Amiga40 statt, der eine Mischung aus Messe mit Verkauf aber auch ein User-Treffen darstellt. Wie in den Jahren zuvor werden Entwickler ihre aktuellen Soft- und Hardwareprojekte vorstellen, bekannte Persönlichkeiten aus der Retro- und Amiga-Szene und Gruppen werden Vorträge und Präsentationen halten und es wird ein buntes Rahmenprogramm geben, das jedem etwas bietet, egal ob langjähriger Amiga-User, Technikinteressierter oder Retro-Fan, ob Gamer, Programmierer, Grafiker oder Musiker.

Übrigens: Auf dem Event gibt es auch einen kostenlosen Reparaturservice für Leute, die ihren Amiga einfach mitbringen. „Vielleicht möchte einer seine alte Kiste rausholen und an einen modernen Fernseher anschließen und weiß nicht, wie das geht“, so Tillmann. Viele Ersatzteile könne man auch direkt bei einem der Aussteller kaufen.