Die Nürnberg Ice Tigers werden in den nächsten drei Heimspielen in pinken Trikots auflaufen. Hintergrund ist eine Aktion gegen Brustkrebs. Nach zwei Siegen in Folge wollen die Franken Freitagabend gegen ihren Erzrivalen Adler Mannheim nachlegen.

Ice Tigers läuten „Pinktober“ ein

Schon seit 15 Jahren wird mit dem „Pinktober“, eine Wortschöpfung aus „Pink“ und „Oktober“ in diesem Monat auf die Brustkrebsvorsorge aufmerksam gemacht. Ice-Tigers-Sportdirektor Stefan Ustorf war damals einer der Vorreiter und lief mit pinken Schlägern auf. Jetzt macht die gesamte Nürnberger Mannschaft mit, viele spielen ebenfalls mit pinken Schlägern, alle werden in pinken Trikots auflaufen, die im Nachgang zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe versteigert werden.

Graber fehlt monatelang

Das Trikot mit der Nummer 77 wird allerdings nicht in Aktion zu sehen sein, denn dessen Besitzer Will Graber wird aufgrund einer Sprunggelenksverletzung monatelang ausfallen. Der Mittelstürmer sollte in dieser Woche noch einmal genauer untersucht werden. Bei Redaktionsschluss lag noch keine offizielle Diagnose seitens der Ice Tigers vor. „Dass wir Graber verloren haben, trifft uns sehr, auch in der Kabine und in unserer Moral“, hadert Nürnbergs Trainer Mitch O’Keefe, der freilich auf eine externe Verstärkung hofft: „Wir haben nur eine kurze Bank. Wenn wir 20 Will Grabers hätten, dann wäre das großartig, aber das wird nicht passieren. Egal, für welchen Weg sich der Klub jetzt entscheidet, ich werde hinter der Bande stehen und coachen, mit dem arbeiten, was ich zur Verfügung habe und einen Weg finden.“ Nach einem Sechs-Punkte-Wochenende erhielten die Ice Tigers zwei freie Tage, „damit wir in den nächsten Spielen voll mithalten können“, erklärte O’Keefe.

Mit breiter Brust in schwere Spiele

Immerhin geht es am Freitag (19 Uhr) in Nürnberg gegen den Erzrivalen Adler Mannheim, der bislang nur ein Spiel verlor – ausgerechnet am vergangenen Sonntag gegen die bis dato noch sieglosen Löwen Frankfurt (2:3 n.V.). Dennoch grüßt Mannheim nach sechs Spielen mit 16 Punkten von der Tabellenspitze und hat mit erst acht Gegentoren die beste Defensive der gesamten Liga.

Die beiden Torhüter Johan Mattsson (95,2 Prozent Fangquote) und Maximilian Franzreb (94,4 Prozent Fangquote) teilten sich die Einsätze bislang gleichmäßig auf und scheinen sich zu Höchstleistungen anzutreiben. Dass Ex-Ice-Tiger Hayden Shaw als überzähliger Verteidiger erst auf zwei Partien kam, sagt viel aus über die Qualität der Adler-Abwehr aus.

Im Sturm war Top-Neuzugang Justin Schütz (drei Tore, drei Assists) ein Volltreffer, rangiert in der teaminternen Scorerliste aber hinter Marc Michaelis (ein Tor, sieben Assists) und Kristian Reichel (drei Tore, vier Assists) auf Rang drei.

Am Sonntag (16:30 Uhr) ist Nürnberg im Tigerduell am Pulverturm bei den Straubing Tigers gefordert. Die Niederbayern feierten zuletzt fünf Siege in Serie und sind auf Heim-Eis noch ohne Punktverlust bei 13:6 Toren. Hinter Mannheim stellt Straubing mit insgesamt 13 Gegentreffern die zweitbeste DEL-Defensive. Mit Henrik Haukeland (90,8 Prozent Fangquote) und Florian Bugl (92,2 Prozent) konnte auch hier das Goalie-Tandem bislang voll überzeugen.

Die Ice Tigers müssen also gleich zwei Bollwerke knacken und wissen mit Evan Fitzpatrick (90,3 Prozent) ebenfalls einen formstarten Torhüter zwischen den Pfosten. Der 27-jährige Kanadier wurde jüngst von der Deutschen Eishockey Liga ins „Team der Woche“ gewählt. Trotz des Graber-Ausfalls will Nürnberg mutig auftreten. „Wir spielen gut im System und als Mannschaft zusammen. Wenn wir uns an unseren Plan halten, dann sind wir schnell und gefährlich. Dieses Selbstvertrauen brauchen wir für die nächsten schweren Spiele“, sagt O’Keefe.