Inhalt / Kritik

Eigentlich lief es ganz gut für den Dieb Parker (Mark Wahlberg) und sein Team, als sie ihren neuesten Coup durchziehen. Wäre da nur nicht Zen (Rosa Salazar), die alle verrät und das Geld selbst einsteckt. Für die meisten endet die Geschichte tödlich, nur Parker schafft es, sich schwer verletzt in Sicherheit zu bringen. Natürlich kann er den Vorfall nicht auf sich beruhen lassen und schwört Rache an Zen. Stattdessen tun sie sich aber zusammen und bereiten gemeinsam mit Grofield (LaKeith Stanfield) einen noch viel größeren Coup vor, bei dem es um den Diebstahl eines wertvollen Schatzes geht. Dabei müssen sie jedoch schnell sein, denn auch das von Lozini (Tony Shalhoub) geleitete Verbrechersyndikat The Outfit ist hinter dem Schatz her …

Starbesetzte Neuverfilmung

Im Vergleich zum Branchenprimus Netflix bringt Amazon Prime Video natürlich deutlich weniger Filme heraus, manchmal muss man wochenlang warten, bis da Nachschub kommt. Immerhin sind die Werke dafür oft prominent besetzt. Bei dem romantischen Drama Liebe findet uns etwa spielte kürzlich KJ Apa die Hauptrolle. In der Actionkomödie The Pickup waren Eddie Murphy und Pete Davidson zu sehen. Und dann war da noch Heads of State mit John Cena und Idris Elba als ungleiche Regierungschefs. Jetzt gibt es den nächsten hochkarätig besetzten Beitrag. Als Aushängeschilder von Play Dirty dienen dabei natürlich Mark Wahlberg und LaKeith Stanfield. Aber auch bei den Nebenrollen finden sich einige bekannte Gesichter, da wollte der Streamingdienst also wohl schon auftrumpfen.

Der Film basiert zudem auf einer bekannten Vorlage, genauer der Parker-Reihe von Richard Stark aka Donald E. Westlake. Diese wurde schon viele Male verfilmt, zuletzt 2013 bei Parker. Damals spielte Jason Statham die Rolle des Meisterdiebs, der in beachtlichen 24 Romanen die Hauptfigur war. Das sorgt für einen gewissen Wiedererkennungswert. Aber auch für einen größeren Druck, wenn man in einer Reihe mit Schauspielern wie Lee Marvin oder Robert Duvall steht und irgendwie gegen diese bestehen muss. Mit solchen Vergleichen sollte man bei Play Dirty vielleicht besser auch gar nicht anfangen, Wahlberg kann dabei eigentlich nur verlieren. Tatsächlich wird er regelmäßig von anderen in dem Ensemble überschattet. Neben Stanfield bleiben beispielsweise Keegan-Michael Key und Nat Wolff in Erinnerung.

Viel Humor, aber eher anstrengend

Wobei diese auch die dankbareren Rollen haben, da sie ihr komödiantisches Talent ausspielen können. Denn das ist etwas, das hier auffällt: Regisseur und Co-Autor Shane Black (Kiss Kiss Bang Bang, The Nice Guys) setzt deutlich mehr Humor ein, als es bei früheren Adaptionen der Fall war. Auch wenn der Film als Thriller verkauft wird, trifft es Actionkomödie doch besser, wenn sich die Figuren ständig irgendwelche Sprüche an den Kopf werfen. Manche Charaktere sind auch überzeichnet, nahe der Karikatur. Das heißt aber nicht, dass es deswegen harmloser zugehen würde, da gibt es schon einen erstaunlich hohen Bodycount in Play Dirty. Außerdem trifft es zuweilen Figuren, bei denen man erwartet hätte, dass sie noch ein weniger länger Teil des Geschehens sein werden.

Phasenweise ist das schon ganz unterhaltsam, wenn das gut aufgelegte Ensemble durchs Chaos stolpert. Phasenweise wird es aber auch anstrengend. Ein Grund ist, dass der Film völlig überladen ist mit Figuren, Themen und Strängen. Da artet es manchmal eher in Arbeit aus, bei dem Gewusel noch dranzubleiben. Außerdem sollte man beim Heist selbst keine zu großen Erwartungen haben. Zwar wird Parker als absoluter Meisterdieb verkauft, aber der Schwerpunkt des Films liegt dann doch woanders. Insgesamt ist Play Dirty ganz ordentlich geworden, wenn man solche humorvollen Actionthriller mag. Ob es eine weitere Adaption aber unbedingt gebraucht hätte, darüber lässt sich streiten. Gleiches gilt für etwaige Fortsetzungen, die bei einer solchen Vorlage quasi Teil der DNA sind.

Credits

OT: „Play Dirty“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Shane Black
Drehbuch: Shane Black, Charles Mondry, Anthony Bagarozzi
Vorlage: Richard Stark (Donald E. Westlake)
Musik: Alan Silvestri
Kamera: Philippe Rousselot
Besetzung: Mark Wahlberg, LaKeith Stanfield, Rosa Salazar, Keegan-Michael Key, Chukwudi Iwuji, Nat Wolff, Thomas Jane, Tony Shalhoub

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.