In Konotopie, einem kleinen, malerischen Dorf in der Nähe vom polnischen Toruń, errichten Arbeiter derzeit ein beeindruckendes Symbol des Glaubens – die höchste Marienstatue Europas.

Ausdruck der Dankbarkeit

Dieses monumentale Projekt, etwa zwischen Danzig und Warschau, wird von Roman Karkosik, einem prominenten polnischen Unternehmer und Milliardär, und einer Frau finanziert.

Als einer der reichsten Männer Polens ist Karkosik bekannt für seine zahlreichen Investitionen und sein Engagement in der Region. Sein neuestes Vorhaben ist nicht nur ein symbolischer Akt des Glaubens, sondern auch Ausdruck persönlicher Dankbarkeit.

55 Meter hoch

Die geplante Marienstatue wird eine beachtliche Höhe von 55 Metern erreichen, womit sie sich als das höchste Marienmonument in Europa auszeichnet. Die Statue selbst wird 40,6 Meter hoch sein und auf einem 15 Meter hohen Sockel in Form einer königlichen Krone thronen.

Die Fertigstellung des beeindruckenden Bauwerks ist für den 15. August 2026 geplant, passend zum katholischen Fest Mariä Himmelfahrt – ein bedeutendes Datum im christlichen Kalender.

Neben der spirituellen Bedeutung wird die Statue auch eine touristische Attraktion bieten: eine Aussichtsplattform mit einem atemberaubenden Panorama über die Weizenfelder und die umliegende Landschaft Zentralpolens. Diese Plattform wird Besuchern die Möglichkeit geben, die Schönheit der Region zu genießen und gleichzeitig die monumentale Erscheinung der Statue zu würdigen.

Der reichste Pole

Pfarrer Marek Mrówczyński aus der angrenzenden Pfarrei hebt die Bedeutung des Projekts hervor. Er betont, dass der Standort vollkommen passend sei und einen Ausdruck tief verwurzelten Glaubens darstelle. „Jeder, der hierher kommt, ob gläubig oder nicht, schaut nach oben, um unsere Heilige Mutter zu sehen“, erklärt er in einem Interview.

In der gleichen Gemeinde besitzt die Familie Karkosik einen Palast aus dem 19. Jahrhundert. Roman Karkosik zählt seit Jahren zu den reichsten Polen. Die Familie Karkosik hält den größten Aktienanteil an dem Unternehmen Boryszew, das als führender Hersteller von Komponenten für die Automobilindustrie gilt. Auch in Prenzlau (Uckermark) ließ das Unternehmen Teile fertigen. Diesen Standort hat Boryszew jedoch vor fast einem Jahr geschlossen.

Blick auf den Berg Corcovado mit der Christusstatue in Rio de Janeiro (Brasilien).Bild vergrößern

Blick auf den Berg Corcovado mit der Christusstatue in Rio de Janeiro (Brasilien). (Foto: Leonardo Carrato/KNA)

Hier steht die größte Marienfigur der Welt

Im Vergleich zu anderen bekannten christlichen Statuen überragt die Marienstatue in Konotopie diese durch ihre beeindruckende Größe deutlich. Der berühmte „Cristo Redentor“ in Rio de Janeiro erreicht eine Höhe von 30 Metern (plus acht Meter für den Sockel), und die Christus-König-Statue in Świebodzin, etwa 80 Kilometer östlich von Frankfurt (Oder), bringt es auf eine Gesamthöhe von 36 Metern.

Die Christus-König-Statue in Swiebodzin (Polen) ist 36 Meter hoch.Bild vergrößern

Die Christus-König-Statue in Swiebodzin (Polen) ist 36 Meter hoch. (Foto: Monika Skolimowska)

Die Verantwortlichen planen, dass die Marienstatue die größte in Europa wird und damit die Gottesmutter-Skulptur in der Nähe der westfranzösischen Kleinstadt Miribel übertrifft. Diese französische Statue errichteten Bauarbeiter vor mehr als 80 Jahren; sie misst 35 Meter.

Die weltgrößte Marienfigur ist seit wenigen Jahren die Marienstatue von Montemaria auf der Insel Luzon (Philippinen). Sie erreicht eine Höhe von 96 Metern.

Sehenswürdigkeit soll Tourismus ankurbeln

Das Projekt weckt sowohl nationales als auch internationales Interesse. Die britische Financial Times bezeichnet das Bauvorhaben als „fast pharaonisches Projekt“ und hebt die überwältigende Dimension des Bauwerks hervor.

Roman Karkosik und die Gemeinde von Konotopie hoffen, dass die Statue nicht nur ein neues Symbol des Glaubens schafft, sondern auch den Tourismus ankurbelt und so die lokale Wirtschaft stärkt. Mit der Fertigstellung dieser spektakulären Hommage an die Jungfrau Maria bereichert Polen seine beeindruckenden Sehenswürdigkeiten um ein weiteres Highlight.