Der SC Freiburg hat auswärts in der Europa League gepunktet. Beim FC Bologna spielten die Breisgauer unentschieden.
Durch ein 1:1 (1:0) hat der SC Freiburg gegen den FC Bologna einen Auswärtspunkt in der Europa League geholt. Bologna ging in der 29. Minute durch Riccardo Orsolini in Führung. Vorausgegangen war ein Torwartpatzer von Noah Atubolu. Junior Adamu erzielte per Strafstoß in der 57. Minute den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich. Danach vergab der eingewechselte Derry Scherhant die große Chance zum Sieg. Durch das Unentschieden steht der SC Freiburg in der Europa-League-Tabelle nach zwei Spielen auf dem fünften Platz.
Möglichem „Gejammer“ über den engen Spielplan hatte Freiburgs Coach Julian Schuster vor seinem ersten europäischen Auswärtsspiel noch eine klare Absage erteilt. Vielmehr hatte der 40-Jährige auf den großen Spaßfaktor der internationalen Wochen verwiesen. Besonders spaßig begann die Partie in Bologna jedoch nicht. Beide Teams gingen zwar vom Anpfiff weg energisch zu Werke, echten Zug zum Tor konnten aber zunächst beide nicht entwickeln. So dauerte es bis zur 23. Minute, ehe erstmals echte Torgefahr entstand. Eine flach gespielte Ecke von Jan-Niklas Beste landete am ersten Pfosten bei Patrick Osterhage, der mustergültig auf den freistehenden Johan Manzambi zurücklegte. Dessen Abschluss aus rund elf Metern blockte Bolognas Santiago Castro aber auf der Linie. Jetzt allerdings wurde Freiburg deutlich stärker und erspielte sich in den darauffolgenden Minuten ein leichtes Übergewicht.
Freiburg vergibt Chance, Bologna trifft
Genau in diese Phase hinein platzte der Führungstreffer für die italienischen Hausherren. Lienhart klärte eine Hereingabe von links vor die Füße von Cambiaghi, der aus halblinker Position einfach mal abzog. Der eigentlich haltbare Flachschuss rutschte Freiburg-Keeper Noah Atubolu aber nach vorne aus den Händen und landete direkt vor den Füßen von Riccardo Orsolini, der aus fünf Metern keine Mühe hatte zu vollenden (29. Spielminute). Ein bitterer Rückstand für die Breisgauer.
Die Mannschaft von Julian Schuster steckte jedoch keineswegs auf, sondern blieb auch in der Folge das aktivere Team. Torchancen blieben jedoch weiterhin Mangelware. Zwar ließen die Freiburger den Ball gut laufen, schafften es gegen hoch stehende Gastgeber jedoch kaum aus der eigenen Hälfte zu kommen. Tore wollten vor dem Pausenpfiff keine mehr fallen. So endete die erste Hälfte mit einem unglücklichen Rückstand aus Sicht des SC Freiburg.
Amiri eiskalt: Mainz 05 startet mit Sieg in Nikosia
Freiburg drückt auf den Ausgleich
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs blieb der Sport-Club die spielbestimmende Mannschaft und hätte in der 54. Minute zum Ausgleich kommen müssen. Nach einem Kopfballduell am Elfmeterpunkt landete der Ball vor den Füßen von Lienhart, doch der Innenverteidiger scheiterte aus fünf Metern an einer Weltklasse-Parade von Lukasz Skorupski. Während der Österreicher noch mit seiner vergebenen Chance haderte, unterbrach Schiedsrichter Nenad Minakovic die Partie um sich die Szene noch einmal im Videobeweis anzusehen. Dann zeigte der Serbe auf den Punkt – Castro hatte den Ball zuvor mit der deutlich zu weit abgespreizten Hand berührt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Junior Adamu mit etwas Glück zum 1:1 (57.).
Danach wurde das Spiel deutlich ruppiger. Freiburg behielt weiterhin die Kontrolle, doch Bologna trat nun zunehmend aggressiv auf. Zu Torchancen kamen die Italiener durch das immer körperlichere Spiel aber nicht. Stattdessen hätte der SC Freiburg in der 68. Minute in Führung gehen müssen. Nach einem Ballgewinn von Jordi Makengo spielte Manzambi einen Steckpass perfekt in den Lauf des eingewechselten Derry Scherhant, der jedoch freistehend an Skorupski scheiterte. Auch Beste schaffte es mit seinem Nachschuss nicht am Bologna-Schlussmann vorbei (68.).
Freiburg und Bologna riskieren immer mehr
Freiburg war jetzt das klar bessere Team, eine Führung wäre mittlerweile verdient gewesen. Die beste Möglichkeit für Bologna entstand in dieser Phase aus der Distanz. Jens Odgaard setzte seinen Schuss aus 20 Metern jedoch am Tor vorbei (74.). Auf der Gegenseite vergab der eingewechselte Eren Dinkci aus etwas zu spitzem Winkel (75.). Beide Mannschaften öffneten jetzt das Visier zunehmend und gingen immer mehr ins Risiko.
In den Schlussminuten zeigten sich die Hausherren plötzlich mit mehr Druck. Freiburg stand gut, verlegte sich aufs Verteidigen und wartete auf Konter. Einen weiteren Distanzschuss von Odgaard parierte Atubolu (86.). Bologna wollte den Siegtreffer. Die letzte Chance des Spiels gehörte jedoch noch einmal den Gästen. Lucas Höler scheiterte in der Nachspielzeit aber am starken Skorupski im Bologna-Tor (92.). So endete die Partie mit 1:1. Der SC Freiburg steht in der Tabelle nun mit vier Punkten auf Platz fünf.
Für den SC Freiburg geht es am nächsten Spieltag mit einem Heimspiel gegen den FC Utrecht weiter (23.10.), der FC Bologna hingegen muss auswärts beim FCSB Bukarest ran.
Sendung am Do., 2.10.2025 20:00 Uhr, Musikclub Rock, SWR1