Es geht nicht anders – diese Szene muss man einfach spoilern: In Folge vier der neuen Netflix-Serie „Alphamännchen“ turnt Moritz Führmann bei einer Hüttengaudi in den Bergen als sturzbetrunkener „Andi“ im Unterhemd und mit Skihelm auf einer gigantischen Diskokugel. Er singt „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus, wirft den Kopf neckisch nach hinten und leckt unter dem Gejohle seiner Freunde lasziv über den Karabinerhaken, an dem die Kugel hängt.
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Mein Gesprächspartner kichert ins Telefon. „Ja, das ist eine meiner Lieblingsszenen!“ Fast zwei Stunden hat er beim Dreh auf dieser Kugel verbracht. „Ab und zu wurde mir mal ein alkoholfreies Bier nach oben gereicht“, erzählt der Düsseldorfer Schauspieler. Und die Tränen, die er beim Dreh gelacht hat, werden sich heute Abend ganz bestimmt zurückmelden, wenn Moritz Führmann alle acht Teile am Stück anschaut. Das ist zumindest sein Plan.
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„Boah, ich bin total aufgeregt“, hatte er gleich zu Beginn unseres Interviews gesagt. „Das ist ein bisschen so wie bei einer Theaterpremiere, auf die man hinfiebert.“ Mit dem Unterschied, dass es beim offiziellen Start einer Streaming-Serie eben keinen richtigen Premierenabend gibt. Deshalb macht Moritz Führmann diesen 2. Oktober zu einem besonderen Tag, indem er sich die komplette Packung „Alphamännchen“ gibt – im besten Fall gemeinsam mit vielen Freunden. „Mal schauen, wen ich noch spontan zusammentrommeln kann.“
Moritz Führmann als Andi in der neuen Netflix-Serie Alphamännchen.
© Alphamännchen/Netflix | Stephan Rabold
Ab sofort kann die Komödie um vier Mittvierziger, die mit dem sich wandelnden gesellschaftlichen Blick auf ihre Männlichkeit konfrontiert sind, auf Netflix angeschaut werden. Moritz Führmann ist nicht der einzige Düsseldorfer, der eine Hauptrolle spielt. Neben Tom Beck und David Rott gehört auch noch der Düsseldorfer Schauspieler Serkan Kaya zum Kleeblatt der Männerfreunde. Allesamt wunderbare Charaktere, die man gleich nach der ersten Folge ins Herz geschlossen hat.
Toxische Männlichkeit in neuer Netflix-Serie „Alphamännchen“
„Diese Produktion ist wirklich etwas sehr Besonderes“, sagt Moritz Führmann über die „Alphamännchen“, die eine deutsche Adaption der erfolgreichen spanischen Comedy-Serie „Machos Alfa“ sind. „Im Grunde ist das doch die Serie der Stunde, wo es gesellschaftlich so viel um toxische Männlichkeit geht.“ Das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt. Dafür müsse man nur einen Blick über den großen Teich werfen, wo gerade zu sehen sei, wie die Errungenschaften der Gleichberechtigung wieder zurückgedreht zu werden drohen.
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Umso wichtiger ist für Moritz Führmann, der selbst Vater von Söhnen ist, dass ein Projekt wie „Alphamännchen“ zur Auseinandersetzung mit diesen Themen anrege. Ihn hat bei den Dreharbeiten vor allem die Tiefe berührt, die sich zwischen den heiteren Momenten der Komödie auch immer wieder einstellt.
Neues von Moritz Führmann
Ab dem 2. Oktober ist der Düsseldorfer Schauspieler Moritz Führmann in der Netflix-Serie „Alphamännchen“ in einer Hauptrolle zu sehen.
Ebenfalls am 2. Oktober beginnt die Serie „Euphorie“ auf RTL+. „Ein spektakuläres Projekt“, sagt Moritz Führmann, der hier einen Schuldirektor spielt.
Am 6. Oktober gibt es zwei neue Folgen des Schwarzwaldkrimis mit ihm „Dafür habe ich diesmal extra ein halbes Jahr Boxtraining gemacht.“ Zu sehen als Doppelfolge ab 20 Uhr im ZDF.
Live in Düsseldorf kann man den Schauspieler das nächste Mal am 2. November bei einer Benefiz-Lesung im Maxhaus erleben. Er liest aus Thomas Manns „Mario und der Zauberer“ für einen guten Zweck. Kontakt für mehr Information per Mail: TheElephant@clubduesseldorf-hofgarten.soroptimist.de.
Es kommt nicht selten vor, dass deutsche Komödien in Klamauk abdriften. Das ist bei „Alphamännchen“ anders. Selbst skurrile Szenen wie die, in der die Ehefrau des Hypochonders Ulf ein „eingewachsenes Sackhaar“ aus der Nähe begutachten soll, sind herrlich selbstironisch. Moritz Führmann hat neben seiner akrobatischen Einlage auf der Diskokugel als Andi übrigens auch eine sehr lustige Sexszene. Details werden nicht verraten. Nur so viel: Auch das führte zu Lachtränen am Set.
Der Düsseldorfer Schauspieler Moritz Führmann ist nicht nur auf Netflix & Co zu sehen. Am 2. November liest er bei einer Benefiz-Matinee im Düsseldorfer Maxhaus.
© Nils Schwarz
In Oberkassel, wo Moritz Führmann wohnt, gehört es mittlerweile zur Tradition, dass der Schauspieler beim Bäcker oder an der Supermarktkasse Feedback zu seinen Rollen bekommt. Auch diesmal freut er sich wieder auf ehrliche Rückmeldungen aus der Nachbarschaft. Auf eines muss er in seiner Düsseldorfer Wahlheimat allerdings gefasst sein: Dass er in der Serie, die in Köln spielt (aber zum Teil auch in Düsseldorf gedreht wurde), das ein oder andere Kölsch trinkt, dürfte für Unmut bei der Filmkritik an der Brötchentheke sorgen, oder? Moritz Führmann lacht. „Da kann ich alle Düsseldorfer beruhigen. Wer genau hinschaut, der sieht, dass ich das Kölsch natürlich nur sehr widerwillig trinke.“