
AUDIO: St. Pauli sieht sich mit Werder „auf Augenhöhe“ (1 Min)
Stand: 02.10.2025 19:59 Uhr
Werder Bremen und der FC St. Pauli haben in der Bundesliga zuletzt zwei Niederlagen in Folge kassiert. Beide Teams hoffen im direkten Duell am Sonnabend auf eine Trendumkehr, was für St. Pauli Historisches bedeuten könnte.
Es ist nicht so, dass der FC St. Pauli keine guten Erinnerungen an Partien gegen Werder Bremen hat. Das erste Bundesligaspiel ihrer Vereinsgeschichte gewannen die Hamburger im August 1977 am Millerntor mit 3:1 gegen Werder. Deutlich stärker in der kollektiven Erinnerung ist jedoch der 3:1-Erfolg im DFB-Pokalviertelfinale 2006 verankert: Drittligist St. Pauli schlug bei zumindest fragwürdigen Bedingungen auf Eis und Schnee den hohen Favoriten aus Bremen.
Doch im Weserstadion haben die Hamburger seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 noch nie (!) gewonnen. Zehn Bundesliga-Duelle, eine Zweitliga-Partie und zwei Pokalspiele gab es seitdem.
St. Paulis Trainer Blessin zeigt sich zuversichtlich
Fußball-Historie ist allerdings nichts, womit sich St. Paulis Trainer Alexander Blessin auseinandersetzen muss. Sein Augenmerk richtet sich darauf, dass sein Team nach Niederlagen in Stuttgart (mit weitgehend schwacher Leistung) und gegen Leverkusen (mit überzeugender Leistung) den insgesamt guten Saisonstart weiter ausbaut.
Und der Coach sieht sein Team durchaus auf „Augenhöhe“ mit Werder und blickt zuversichtlich auf die Begegnung am Sonnabend (15.30/im NDR Livecenter).

Dieses Mal geht es um eine Online-Auseinandersetzung seiner Frau mit Aufsichtsrat René Born, dem die Werbe-Aktivitäten des Spielers nicht gefielen.
„Wir brauchen einen guten Tag. Mit der Leistung aus der Vorwoche können wir in Bremen was klauen“, sagte Blessin am Donnerstag – ergänzte aber: „Wir müssen gewarnt sein. Wir müssen versuchen, die langen Bälle zu unterbinden, und mit unseren Sechsern schnell nachzurücken, um Druck auszuüben. Das habe ich in ein, zwei Situationen gegen Leverkusen beanstandet.“
Große Personelle Veränderungen wird es bei St. Pauli nicht geben. Das Gerüst der Mannschaft steht, Verletzte gibt es kaum. Möglicherweise feiert Martijn Kaars seine Startelf-Premiere und verdrängt Andreas Hountondji auf die Bank.
Hein wieder im Werder-Tor
Personelle Kontinuität wünscht sich auch Werder-Trainer Horst Steffen. Verletzungen und späte Transfers haben dies bislang aber verhindert und sind auch ein Grund dafür, dass die Bremer erst vier Zähler geholt haben.
Mittlerweile hat sich die Lage im Werder-Kader entspannt, auch wenn gegen St. Pauli Stammkeeper Mio Backhaus (Schulterverletzung) erneut ausfällt. Wie beim 0:4 in München wird Karl Hein im Tor stehen.

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.
Der Lette mit dem schönen norddeutschen Namen zeigte trotz der vier Gegentore beim FC Bayern ein sehr gutes und selbstbewusstestes Debüt – so wie es Steffen erwartet hatte. „Ich hatte Trainingseindrücke, habe mir noch seine letzten Länderspiele angeschaut, von daher hatte und habe ich keine Bauchschmerzen“, betonte der Coach.
Boniface kämpft mit seiner Fitness
Beim namhaftesten Sommerzugang Victor Boniface sieht es hingegen anders aus. Der Mittelstürmer ist von seiner Topform ein weites Stück entfernt und deshalb zurzeit kein Kandidat für die Startelf. „Boniface müssen wir behutsam aufbauen. Er hat eine Kleinigkeit mitgebracht, darauf müssen wir ein Auge haben“, sagte Steffen zum Fitnesszustand des Angreifers.
Boniface wird also höchstens als Teilzeitkraft mithelfen können, Werders Ungeschlagen-Serie gegen St. Pauli im Weserstadion zu verteidigen.
Mögliche Aufstellungen
Werder: Hein – Sugawara, Friedl, Coulibaly, Agu – Stage, Lynen – Schmid, Puertas, Mbangula – Grüll
St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Lars Ritzka – Saliakas, Sands, Fujita, Oppie – Sinani – Kaars, Pereira Lage