Nachdem die sogenannte Gaza-Flottille von der israelischen Armee gestoppt worden war, protestierten am Donnerstag mehrere hundert Menschen in Leipzig gegen das Vorgehen. Außerdem: Gründach statt Kiesflächen auf dem Leipziger Gewandhaus. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, 2. Oktober 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Mehrere hundert Menschen haben sich am Donnerstagabend an einer Solidaritätsdemo für die sogenannte Gaza-Flottille beteiligt. Ähnliche Demonstrationen gab es in zahlreichen anderen Städten in Deutschland und weltweit.
Auf dem Augustusplatz gab es Redebeiträge von den Gruppen „Handala“ und „Young Struggle“, die zu der Demo aufgerufen hatten, und von der feministischen Gruppe „Zora“. Redner*innen bezeichneten das Vorgehen Israels gegen die Gaza-Flottille als rechtswidrig. Zudem forderten sie Israel dazu auf, humanitäre Hilfe für die Menschen im Gaza-Streifen zu ermöglichen.
Laut Medienberichten hat kein Schiff den Gaza-Streifen erreicht. Schätzungsweise 500 Aktivist*innen befinden sich nun in israelischer Gefangenschaft. Es ist davon auszugehen, dass Israel die Menschen in den kommenden Tagen nach Europa abschiebt – ähnlich wie im Juni, als unter anderem Greta Thunberg schon einmal versucht hatte, die Seeblockade zu durchbrechen.
Nach den Redebeiträgen folgte ein Aufzug durch die Innenstadt. Mehrere Organisationen sprachen anschließend von etwa 1.200 Teilnehmer*innen. Nach Schätzung der Leipziger Zeitung dürften es höchstens halb so viele Menschen gewesen sein. So oder so war es eine der größeren Palästina-Demos in Leipzig.
Während des Aufzugs riefen die Teilnehmenden die umstrittene „Yallah Intifada“-Parole. Diese kann als Aufruf zum Widerstand interpretiert werden, aber auch als Billigung von Terroranschlägen auf Zivilist*innen in Israel. Die Gruppen „Zora“ und „Young Struggle“ liefen zudem mit einem Banner, auf dem Israel von der Landkarte verschwunden war.
Gründach auf dem Gewandhaus
Auf dem Dach des Leipziger Gewandhauses sollen die Kiesflächen teilweise verschwinden. Geplant ist Dachbegrünung als „Beitrag für eine klimaresilientere Stadt“, wie es in einer Mitteilung der HTWK heißt. Das Gewandhaus arbeitet dabei mit der Hochschule sowie dem Umweltforschungszentrum und dem Forschungs- und Transferzentrum FTZ zusammen.
Forscher auf dem Dach des Gewandhauses zu Leipzig beim Einsetzen der Sensoren. Foto: Ulf Trommler / HTWK Leipzig
Auf einem Feld mit einer Größe von etwa 150 Quadratmetern wurden im Frühjahr auch Glasfasern verlegt. Ziel ist es, damit Temperaturen zu erfassen und im Fall von Trockenheit zeitnah reagieren zu können, „nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern genau dort, wo das Substrat zu trocken ist.“
Worüber die LZ heute berichtet hat:
über die geplanten Umspannwerke in Leipzig,
über Widerstand gegen Gesichtserkennung in Form von Kleidung und
über eine SPD-Anfrage zur Radefelder Allee.
Was in den nächsten Tagen wichtig wird: In mehreren Städten in Thüringen wollen Neonazis und andere Rechtsradikale rund um den „Tag der Deutschen Einheit“ auf die Straße gehen. In Altenburg gibt es am Freitag um 15 Uhr auf dem Theaterplatz eine antifaschistische Demonstration gegen „Freie Sachsen“ und „Die Heimat“; in Weimar ist am Samstag von 12 bis 16 Uhr Protest gegen Reichsbürger geplant.