Gelingt Dynamo Dresden am Samstag der erste Heimsieg seit dem Zweitliga-Aufstieg? Am Samstagabend kommt Karlsruhe ins Rudolf-Harbig-Stadion: Der Gegner schwimmt auf einer Erfolgswelle, ging beim letzten Gastspiel in Dresden aber leer aus.
An den 5. Dezember 2021 werden sich einige der härtesten Fans von Dynamo Dresden noch gut erinnern. An diesem nasskalten Dezember-Sonntag feierten die Schwarz-Gelben ihren letzten Heimsieg in der 2. Bundesliga. Gegner der Dresdner unter dem damaligen Trainer Alexander Schmidt war der Karlsruher SC. Mit 3:1 wurde der KSC zurück ins Badische geschickt. Nun kommt es zur Neuauflage der Partie, am Samstag (4. Oktober 2025, ab 20.30 Uhr, im Live-Ticker und komlett live hören in der App von SPORT IM OSTEN) gastiert Karlsruhe zum Abend-Topspiel an der Dresdner Elbe.
Dynamo-Coach Stamm: „Zu Hause zu wenig belohnt“
„Das sind schöne Fakten, die man gern nochmal liest“, blickt Dynamo-Trainer Thomas Stamm auf das Spiel gegen den KSC zurück. „Jetzt liegt es an uns. Dass wir nach dem Spiel sagen können, jetzt haben wir den ersten Heimsieg. Zu Hause haben wir uns noch zu wenig belohnt.“ Das Stamm-Team ist vor heimischem Publikum noch ohne Sieg. Und mit dem KSC kommt ein Gegner, der sich als Tabellen-Sechster nach oben orientiert.
KSC-Coach Eichner feierte kürzlich sein 200. Spiel bei den Badenern.
KSC-Coach Eichner war 2021 schon dabei
Das Team von KSC-Trainer Christian Eichner, der als einer von Wenigen bereits vor knapp vier Jahren beim Spiel in Dresden dabei war, könnte mit einem Sieg in Dresden auf die Aufstiegsplätze springen. „Sie wirken sehr eingespielt“, lobt Dynamo-Trainer Stamm den Gegner. „Sie sind in der Lage, mit ihrem System die Null zu halten und offensiv immer wieder für Nadelstiche zu sorgen.“ So wie jüngst beim Sieg gegen den 1. FC Magdeburg, als Karlsruhe trotz Chancen-Minus mit 1:0 gewann. „Man sieht, welche Stabilität diese Mannschaft hat. Sie ziehen die engen Spiele“, hat Stamm beobachtet.
Der KSC hat in sieben Saisonspielen erst sechs Gegentore kassiert, Dynamo mit 13 mehr als doppelt so viel. „Wir haben noch kein Spiel zu Null gespielt“, nimmt Stamm vor allem die Defensive in die Pflicht. Aber nicht nur die Defensive: „Wir müssen im Gesamtverbund deutlich besser werden. Die Offensive gehört auch dazu.“
Trifft Daferner erneut?
Und damit Christoph Daferner. Der 27-Jährige ist mit drei Toren aktuell Top-Torjäger der Dresdner. Der Mittelstürmer gehörte auch 2021 schon zum Dresdner Team, machte bei dem historischen Sieg gegen den KSC mit seinem Tor zum 3:1 den Deckel drauf. Auf Daferners Erfahrung könnte es am Samstag wieder ankommen.
Dresdens Daferner machte 2021 das 3:1 gegen Karlsruhe.
Stamm: „Geht darum, den Mut zu haben“
Denn, so beobachtet Stamm, insgesamt sei sein Team noch nicht komplett in der 2. Liga angekommen. „Der Unterschied zwischen der 2. und der 3. Liga ist, dass Du nicht mehr die Zeit und den Raum hast“, so Stamms Analyse: „Es geht viel um Genauigkeit, wir haben nicht mehr so viel Zeit, und so viele Räume, Entscheidungen zu treffen. Es geht viel darum, den Mut zu haben, aus der zweiten Linie mit einer hohen Intensität in die torgefährlichen Räume zu kommen“, erklärt der 42-Jährige und fordert daher: „Die entscheidende Komponente wird sein, dass wir da sauberer werden.“
Dynamo fast vollständig – KSC-Abwehrspieler verletzt
Immerhin kann der Dynamo-Coach fast aus dem Vollen schöpfen: Nur der Rotgesperrte Vinko Sapina fehlt. Beim defensiv so stabilen KSC fehlt dagegen Stamm-Innenverteidiger Marcel Franke. Und auch das könnte Dynamo Hoffnung auf Punkte am Samstag machen: Karlsruhe ist vor allem heimstark, gewann hier alle vier Saisonspiele. Auswärts gelang dagegen noch kein Dreier. Und so erfüllt sich vielleicht der Wunsch der Dresdner, dass sich am Samstag Geschichte wiederholt.
Dirk Hofmeister