2. Oktober 2025

Halle (Saale) – Professor Rudolf Horn, Designer und langjähriger Lehrender an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, wird in diesem Jahr mit dem Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt geehrt. Die Auszeichnung würdigt Horns herausragendes Lebenswerk, das die Designgeschichte Ostdeutschlands entscheidend geprägt hat.

Staatsminister Rainer Robra lobte Horns Arbeit: „Seine Möbel stellen den Menschen in den Mittelpunkt und verbinden Bauhaus-Tradition mit der kreativen Lehre an der Burg Giebichenstein. Horns Werk ist überzeitlich und prägt Generationen.“ Besonders hervorgehoben wird das 1966/67 entwickelte MDW-Möbelprogramm für die Hellerauer Werkstätten, das in zahlreichen ostdeutschen Haushalten Einzug hielt.

Geboren 1929 in Waldheim, begann Horn seine Karriere mit einer Tischlerlehre, studierte in Mittweida, Dresden und Halle und wirkte von 1968 bis 1996 als Professor in Halle. Bereits 2019 widmete das Kunstgewerbemuseum Dresden Horn eine Ausstellung zu seinem 90. Geburtstag unter dem Titel „Wohnen als offenes System“.

Die Jury hob Horns Fähigkeit hervor, in der DDR zwischen gestalterischem Anspruch, staatlicher Kulturpolitik und Alltagsrealität ein eigenes, visionäres Design zu etablieren: modular, funktional und nutzerfreundlich, ohne sich ideologischen Vorgaben zu unterwerfen. „Rudolf Horns Möbel begleiteten Millionen Menschen im Alltag“, so die Jury.

Der Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt wird seit 1992 alle zwei Jahre vergeben und ehrt Künstlerinnen und Künstler, die durch ihr Lebenswerk oder ihre bisherigen Arbeiten bedeutende Beiträge zur zeitgenössischen Kunst im Land leisten.