Mit unterirdischen Gängen

Lausitzer Geheimnis: Welche Schätze Senftenbergs Festung birgt

Aktualisiert am 03.10.2025 – 03:20 UhrLesedauer: 2 Min.

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Die Renaissancefestung Senftenberg (Archivbild): Das Schloss ist von einem fast quadratisch angelegten Erdwall mit vier Bastionen umgeben. (Quelle: panthertubi)

Die sächsische Festungsanlage Senftenberg überstand Jahrhunderte. Heute begeistert sie mit Geheimgängen, Kunstschätzen und einem idyllischen Park.

Knapp eine Autostunde von Dresden entfernt wartet ein besonderes Ausflugsziel: Die Festung Senftenberg vereint jahrhundertealte Geschichte mit moderner Kunst und einem idyllischen Schlosspark. Die gut erhaltene Anlage zeigt, wie raffiniert unsere Vorfahren ihre Städte schützten.

Die Geschichte beginnt im Mittelalter. Wo heute das Schloss steht, thronte einst eine Burg aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. 1446 kam Senftenberg zu Sachsen – und blieb es fast 400 Jahre lang.

Kurfürst Moritz von Sachsen machte aus der alten Burg eine moderne Festung. Er fürchtete die Preußen und ließ im 16. Jahrhundert ein Renaissance-Schloss bauen. Drumherum entstand ein mächtiger Erdwall – 6,5 Meter hoch und bis heute komplett erhalten.

Die Sachsen stauten sogar die Schwarze Elster an. So lag die Festung auf einer Insel, umgeben von Wasser und Sumpf. Geheimgänge durchzogen die Anlage. Ein Pulverturm sicherte die Munition. Das Festungstor war so geschickt gebaut, dass Angreifer keine Chance hatten.

Nach dem Siebenjährigen Krieg brauchte niemand mehr die Festung. Ab 1764 zogen Zivilisten ein. Dann kam 1815 die bittere Wende: Senftenberg wurde preußisch. Die sächsische Festung lag plötzlich in Brandenburg – genau das, was Kurfürst Moritz hatte verhindern wollen.

Heute führt ein unterirdischer Gang ins Museum. Besucher entdecken originale Wohnräume, historische Feuerwehrtechnik und die größte alte Weinpresse der Region. Die Ausstellung zeigt auch sorbische Kultur und den Wandel der Lausitz.

Ein Highlight ist die Kunstsammlung Lausitz: 2.500 Werke von 130 Künstlern. Landschaftsbilder treffen auf Industriekunst, historische Werke auf moderne Installationen. Die Sammlung zeigt Kunst aus der Region vom 20. Jahrhundert bis heute.

Seit 1912 lädt der Schlosspark zum Spazieren ein. Alte Bäume spenden Schatten, Denkmäler erinnern an die Geschichte. Die ehemaligen Festungsgräben sind heute idyllische Teiche. Unterirdische Kanäle speisen das Wasser ein – ein Relikt der alten Festungsanlage.

Im Park liegt auch der Tierpark Senftenberg.

Mit dem Auto: Von Dresden nehmen Sie die A13 in Richtung Berlin. Verlassen Sie die Autobahn an der Ausfahrt Klettwitz oder Ruhland und folgen Sie der Beschilderung nach Senftenberg.