Windsor – Prinz Williams ehemaliger Berater Jason Knauf (43) sagte im Februar in einem Interview über seinen ehemaligen Chef: „Was Sie von ihm sehen, ist, was Sie bekommen.“ Nun hat der Thronfolger seine Authentizität, Bodenständigkeit und vor allem seine Verletzlichkeit tatsächlich selbst unter Beweis gestellt. In seinem wohl persönlichsten Interview aller Zeiten.

Ab dem 3. Oktober ist die vierte Episode von „The Reluctant Traveler with Eugeny Levy“ (AppleTV+) weltweit abrufbar. In dieser Folge folgt der „American Pie“-Star (hier spielte er Mr. Levinstein) der Einladung des Prinzen auf Schloss Windsor.

Wer eine royale Limousine für die Ankunft des zukünftigen Königs erwartet hat, wird schnell eines Besseren belehrt. Stattdessen düst Prinz William – wieder mal zu spät, wie er erklärt – auf einem E-Roller durch die Tore der historischen Gemäuer.

Eugene Levy (78) staunt nicht schlecht, als der Thronfolger plötzlich auf einem E-Roller angefahren kommt. William grinsend: „Ich bewege mich hier nur damit. Es macht wirklich Spaß!“

Eugene Levy (78) staunt nicht schlecht, als der Thronfolger plötzlich auf einem E-Roller angefahren kommt. William grinsend: „Ich bewege mich hier nur damit. Es macht wirklich Spaß!“

Foto: AppleTV+

Der Thronfolger gewährt Eugene Levy jedoch nicht nur Zugang zu den geschichtsträchtigen Hallen von Windsor – sondern auch in sein tiefstes Inneres.

„Es hat sich einiges verändert“

Während William über seine Großeltern Queen Elizabeth II. (†96) und Prinz Philip (†99) spricht, gibt er zu: „Ja, ich vermisse meine Großmutter und meinen Großvater. Es hat sich einiges verändert, und man denkt darüber nach, dass sie nicht mehr da sind, besonders hier in Windsor, denn für mich ist SIE Windsor.“

Und weiter: „Sie hat es hier geliebt, sie hat die meiste Zeit hier verbracht. Wenn ich Ihnen (Eugene Levy, Anm. d. Red.) heute alles zeige, versuche ich, es so zu machen, wie sie es sich für Sie gewünscht hätte. Sie hatte hier auch ihre Pferde, wie Sie sich vorstellen können, war das für sie sehr wichtig, deshalb hat sie es hier so geliebt.“

Zwischen diese drei passte kein Blatt: William und seine Großeltern, die Queen und Prinz Philip, 2012 in Windsor

Zwischen diese drei passte kein Blatt: William (damals 31) und seine Großeltern, die Queen (damals 87) und Prinz Philip (damals 92), 2014 in Windsor

Foto: WireImage

Nach dem Tod seiner geliebten Oma im September 2022 wurde die Ära von Williams Vater, König Charles III., eingeläutet – und eines Tages wird William selbst auf dem Thron sitzen.

„Im Hier und Jetzt“, wo er laut eigener Aussage am liebsten lebt, tangiert ihn dieser Ausblick nicht sonderlich. „Es ist nichts, womit ich morgens aufwache und direkt daran denke“, erklärt der Thronfolger, der lieber „echt, authentisch und er selbst sein“ will.

Was Charles’ Nachfolger jedoch umtreibt, ist die Sehnsucht nach Fortschritt: „Ich hinterfrage Dinge gern. Veränderung zum Guten steht auf meiner Agenda.“

Die Zukunft der britischen Krone: König Charles III. (76), Thronfolger Prinz William (l.) und die Nummer zwei in der Thronfolge – Williams Ältester Prinz George (12)

Die Zukunft der britischen Krone: König Charles III. (76), Thronfolger Prinz William (l.) und die Nummer zwei in der Thronfolge – Williams Ältester, Prinz George (12)

Foto: Hugo Burnand/Royal Household 2023 via AP

Mehr zum Thema2024 war Prinz Williams „härtestes Jahr“

Apropos gut: Inzwischen geht es mit der Gesundheit des Regenten und der Prinzessin von Wales wieder bergauf. Charles und Prinzessin Kate bekamen 2024 beide eine Krebs-Diagnose. William will nichts schönreden: „Ich habe versucht, die Kinder und Catherine zu beschützen und gleichzeitig weiterzuarbeiten. Es war das härteste Jahr, das ich jemals hatte.“ Trotz „der Zeit und des Alters“ beschreibt der Sohn von Prinzessin Diana (†36) „Sorgen und Stress um die Familie“ als „überwältigend“.

Williams Familienglück ist seine ganz persönliche Krönung. Mit Prinzessin Kate (43) sowie den drei gemeinsamen Kindern Louis (7), Charlotte (10) und George (v.l.) genießt er jede freie Sekunde. Am liebsten bringt er sie selbst zur Schule – und holt sie auch wieder ab

Williams Familienglück ist seine ganz persönliche Krönung. Mit Prinzessin Kate (43) sowie den drei gemeinsamen Kindern Louis (7), Charlotte (10) und George (v.l.) genießt er jede freie Sekunde. Am liebsten bringt er sie selbst zur Schule – und holt sie auch wieder ab

Foto: Will WARR/KENSINGTON PALACE

So liebevoll ist der Thronfolger als Papa

Seine Familie, betont William, sei „das Wichtigste im Leben“. Während er seine Pflichten als Royal sehr ernst nimmt, hat sein Nachwuchs oberste Priorität. „Wir möchten ihnen ein glückliches, gesundes und stabiles Zuhause bieten. Mit einem Gefühl von Wärme, Sicherheit und Liebe.“

Von Schloss Windsor aus spazieren Eugene Levy und Prinz William in einen Pub. Ebenfalls mit dabei: Familienhund Orla, den der Thronfolger wiederholt als „braves Mädchen“ lobt

Von Schloss Windsor aus spazieren Eugene Levy und Prinz William in einen Pub. Ebenfalls mit dabei: Familienhund Orla, den der Thronfolger wiederholt als „braves Mädchen“ lobt

Foto: AppleTV+

Auch im Privaten bleibt William herrlich ehrlich: „Wenn du drei Kinder hast, ist Schlaf ein wichtiger Teil deines Lebens. Sie sind jetzt in einem Alter, in dem sie gut schlafen. Außer, wenn sie krank sind.“ Smartphones im Hause Wales? Für George, Charlotte und Louis absolut tabu: „Keines unserer Kinder hat ein Handy. Da sind wir sehr streng.“

Und plötzlich spricht William über Harry

Dann passiert im Interview, womit keiner gerechnet hat: William erwähnt seinen Bruder! Die Beziehung von Harry und William hat, das ist kein Geheimnis, in den vergangenen Jahren tiefe Risse bekommen, die Brüder haben schon ewig kein Wort mehr miteinander gewechselt.

Als Papa Charles und Harry sich jüngst in London zu Versöhnungsgesprächen trafen, blieb William der Zusammenkunft, die er laut Insidern aus Royal-Kreisen, für „eine schreckliche Idee“ hielt, fern.

Prinz William beantwortet Eugene Levys Fragen offen und ausführlich. In Bezug auf seine Familie erklärt er jedoch auch: „Ich vertrete eine sehr strenge Haltung in Bezug darauf, wo ich die Grenze ziehe.“

Prinz William beantwortet Eugene Levys Fragen offen und ausführlich. In Bezug auf seine Familie erklärt er jedoch auch: „Ich vertrete eine sehr strenge Haltung in Bezug darauf, wo ich die Grenze ziehe.“

Foto: AppleTV+

Gegenüber Eugene Levy erklärt William im „The Two Brewers“-Pub (eine von Windsors kleinsten Kneipen mit nur neun Tischen): „Ich möchte eine Welt erschaffen, in der mein Sohn stolz darauf ist, was wir machen. Der Job soll ihn bereichern. Ich hoffe, wir gehen nicht zu der Vergangenheit zurück, in der Harry und ich groß werden mussten.“

Worte, die tatsächlich nach Verständnis klingen. Oder – wie William selbst sagt: „Wir alle stehen vor Herausforderungen auf unserem Weg. Es ist wichtig, weiterzumachen.“

Bereits im Juli 2021 zeichnete sich ein Jahr nach Prinz Harrys (40, l.) royalem Rücktritt ab: Er und sein großer Bruder blicken in zwei völlig verschiedene Richtungen. Mit seinem Vater hat Harry die Wogen inzwischen zu glätten begonnen – gibt es auch die Chance auf eine Versöhnung mit William?

Bereits im Juli 2021 zeichnete sich ein Jahr nach Prinz Harrys (40, l.) royalem Rücktritt ab: Er und sein großer Bruder blicken in zwei völlig verschiedene Richtungen. Mit seinem Vater hat Harry die Wogen inzwischen zu glätten begonnen – gibt es eines Tages auch die Chance auf eine Versöhnung mit William?

Foto: POOL/AFP via Getty Images