Im Jahr 2000 hatten Forscher:innen mit der sogenannten Radcliffe-Welle ein 9.000 Lichtjahre langes Band aus Gaswolken und Geburtsorten von Sternen entdeckt. Auch unsere Sonne hat die im Orionarm der Milchstraße befindliche Welle vor Millionen von Jahren durchquert.

Gigantische Welle in der Milchstraße

Jetzt haben Astronom:innen um Eloisa Poggio vom italienischen Nationalen Institut für Astrophysik mithilfe des Gaia-Teleskops eine weitere Welle noch größeren Ausmaßes entdeckt. Diese gigantische Welle ist mehr als dreimal so lang wie die Radcliffe-Welle und an ihrem nächsten Punkt mehr als 6.500 Lichtjahre von der Sonne entfernt.

Empfehlungen der Redaktion

${content}

${custom_anzeige-badge}
${custom_tr-badge}
${section}

${title}

Insgesamt erstreckt sie sich laut den analysierten Daten über mindestens 32.000 Lichtjahre und erreicht Höhen von 500 bis 650 Lichtjahren. Dabei sind Sterne betroffen, die mindestens 30.000 bis 65.000 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße entfernt sind. Zur Einordnung: Unsere Heimatgalaxie hat einen Durchmesser von rund 100.000 Lichtjahren.

Meereswellen oder La Ola als Vergleich

An den Enden der Welle bewegen sich die Sterne und Gase nach oben und außen. Im Inneren gibt es eine Art Wellental. Hier bewegen sich die Sterne nach unten, wie scinexx.de berichtet. Poggio vergleicht das Ganze nicht nur mit Meereswellen, sondern mit einer La-Ola-Welle im Stadion – nur in anderen zeitlichen Dimensionen.

„Stellen Sie sich vor, Sie würden diese Stadionwelle in der Zeit eingefroren sehen, ähnlich wie wir die Milchstraße beobachten“, so die Astronomin. „Einige Personen würden aufrecht stehen, andere hätten sich gerade hingesetzt und wieder andere würden sich darauf vorbereiten, aufzustehen.“

Empfohlene redaktionelle Inhalte

Hier findest du externe Inhalte von TargetVideo GmbH,
die unser redaktionelles Angebot auf t3n.de ergänzen.
Mit dem Klick auf „Inhalte anzeigen“ erklärst du dich einverstanden,
dass wir dir jetzt und in Zukunft Inhalte von TargetVideo GmbH auf unseren Seiten anzeigen dürfen.
Dabei können personenbezogene Daten an Plattformen von Drittanbietern übermittelt werden.

Inhalte anzeigen


Hinweis zum Datenschutz

Leider ist etwas schief gelaufen…

An dieser Stelle findest du normalerweise externe Inhalte von TargetVideo GmbH,
jedoch konnten wir deine Consent-Einstellungen nicht abrufen.
Lade die Seite neu oder passe deine Consent-Einstellungen manuell an.

Datenschutzeinstellungen verwalten

Überraschende Sternbewegungen

Für die Forscher:innen überraschend: Die Sterne vollführen in der Welle eine vertikale und zugleich radiale Bewegung. Der gängigen Annahme nach ist das in galaktischen Scheiben eigentlich nicht möglich. Das füge dem ohnehin schon komplizierten Bild der Milchstraße ein weiteres Element hinzu, heißt es von dem Forschungsteam.


James-Webb-Teleskop: Die schönsten Bilder und ihre Bedeutung

Wie die gigantische Welle entstanden ist, wissen die Forscher:innen derweil nicht. Mögliche Ursachen könnten eine frühere Kollision mit einer Zwerggalaxie oder der Einfluss der Dunklen Materie im Halo der Milchstraße sein. Möglich auch, dass Radcliffe-Welle und die neu entdeckte „Große Welle“ auf dieselbe Ursache zurückgehen.

Das Team um Poggio will hierzu weiter forschen. Möglicherweise gibt ein neuer Gaia-Datensatz, der Ende 2026 veröffentlicht werden soll, hier weiteren Aufschluss. Ihre bisherigen Ergebnisse haben die Astronom:innen in Form einer Studie im Fachmagazin Astronomy and Astrophysics veröffentlicht.

Mehr zu diesem Thema

${content}

${custom_anzeige-badge}
${custom_tr-badge}
${section}

${title}