Stand: 03.10.2025 06:40 Uhr
Die Sternbrücke in Altona wird abgerissen. Die Grünen in der Bezirksversammlung wollen aber Teile davon weiter nutzen: für eine „Highline“ mit Aussichtsplattform.
Entstehen soll die sogenannte Highline auf der ICE-Strecke. Und zwar dann, wenn der Fernbahnhof nach Diebsteich verlegt ist. Christian Trede von den Grünen hat bereits eine genau Vision für die Nachnutzung. Anstatt Teile der Sternbrücke einzuschmelzen, will er sie für eine Aussichtsplattform auf dem von ihm geplanten Wanderweg nutzen. Der könnte etwa zwei Kilometer lang sein. Ein Ort mit 100-jähriger Geschichte, eine Ruhe-Oase für alle mit Ausblick auf Altona – das stellt sich der Politiker vor. „Das geht besser aus der Höhe als vom Boden aus“, sagt er.
CDU hält Pläne für „Kokolores“
Sven Hielscher von der CDU in Altona hält das Projekt für eine „fantastische“ Idee. Er befürchtet vor allem eine starke Lärmbelästigung für die Anwohnenden. Sie würden sich darüber freuen, dass dort keine quietschenden Züge mehr fahren und wollten das nicht ersetzen durch Leute, die dort spazieren, zusammensitzen oder Musik hören. „Das ist Kokolores. Da wird ein neuer Lärmkorridor geschaffen“, sagt er. Momentan rase der ICE ja über den Balkon, es gebe eine Fülle von Beschwerden. „Diesen Weg brauchen wir nicht. Da darf man auf dem Fußboden bleiben“, sagt Hielscher deshalb.
Er geht davon aus, dass das ganze Projekt teuer würde. 20 bis 30 Millionen würde es kosten, so seine Schätzung. Das müsste die Deutsche Bahn mitfinanzieren. Auch von der Idee, Teile der Sternbrücke weiter zu nutzen, hält er nichts. Es gäbe Probleme mit Asbest und auf den fast zwei Kilometern, die die Strecke lang sei, bräuchte es Treppenaufgänge. Auch das würde Geld kosten. Dafür, dass nach Hielschers Ansicht nur drei oder vier Stützen der Sternbrücke vielleicht verbaut würden, ist ihm das zu wenig.
Bahn müsste Projekt mitfinanzieren
Bevor das Projekt starten kann, müsste auch der Fernbahnhof in Altona Richtung Diebsteich verlegt werden. Und der Senat und das Bezirksamt Altona müssen die Bahn von dem Projekt überzeugen. Dass es von dort Geld gibt, hält die CDU für nicht realistisch.
Doch darum geht es den Grünen nicht. „Ob das realistisch ist, wird sich zeigen. Aber warum nicht lieber probieren als zu sagen, das klappt eh nicht. Auch verrückte Ideen müssen ausprobiert werden“, plädiert Grünen-Politiker Trede für seine Idee.
Fest steht: Wenn eine „Highline“ und Aussichtsplattform in die Neue Mitte Altona kommen sollen, wird das noch eine Menge Zeit und Geld kosten.
Für die 100 Jahre alte Sternbrücke in Hamburg-Altona ist ein Neubau geplant. Der liegt im Zeitplan, ist aber umstritten.