Im Jahr 2021 kam der tschechische Geheimdienst zu dem Schluss, dass Russland für die 2014 erfolgte tödliche Explosion in einem Munitionslager in Osttschechien verantwortlich war – Babiš sprach von einem „beispiellosen Terroranschlag“, seine Regierung wies 18 russische Diplomaten aus.
Die Parlamentswahl ist für Babiš schon der zweite Anlauf auf dem Weg zurück ins Zentrum der Macht. Im Januar 2023 scheiterte er bei der Präsidentschaftswahl an dem früheren Nato-General und entschlossenen Pro-Europäer Petr Pavel.
Droht sich das deutsche Nachbarland für Europa bei einem Wahlsieg von Babiš zu einem Problemkind zu entwickeln? Im EU-Parlament sitzt dessen ANO in einer Fraktion mit Marine Le Pens RN (Frankreich), der FPÖ von Herbert Kickl (Österreich) und der Fidesz von Viktor Orbán (Ungarn). Und der prorussische Slowake Robert Fico hofft schon auf ein neues Trio mit Babiš und Orbán.
Der Politologe Lukas Jelinek sieht das im Gespräche mit der Deutschen Presse-Agentur differenziert: Babiš werde zwar in Bratislava und Budapest nach Partnern suchen, aber einen offenen Konflikt mit dem Rest der EU und der Nato vermeiden. Vieles hänge indes von den möglichen Koalitionspartnern ab. Jelinek mahnt: „Zum Problem wird es dann, wenn sich Babiš von ihnen erpressen lässt.“