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Ein neuer Autohersteller betritt Deutschland – er kommt nicht etwa aus China, sondern der Türkei. Nun hat Togg die Preise für seine Elektroautos bekanntgegeben.

Stuttgart/München – Der deutsche Automarkt erlebt einen Paukenschlag: Mit der Marke Togg startet erstmals ein türkischer Hersteller offiziell in Europa. Die neuen Modelle T10X und T10F überraschen nicht nur mit moderner Technik, sondern auch mit einem Preis, der einen Großteil der Konkurrenz alt aussehen lässt.

Besonders spannend: Die für 2026 angekündigten Basisversionen sollen für weit unter 40.000 Euro erhältlich sein. Damit könnte Togg auch den hiesigen Autogrößen Teile der Käuferschaft abwerben.

Türkei-Marke Togg gibt Preise bekannt: Neue Konkurrenz für VW, Tesla und Co.

Mit dem T10X (SUV) und dem T10F (Fastback) bringt Togg zwei Elektroautos auf den deutschen Markt, die bereits auf der zurückliegenden IAA 2025 viele Blicke auf sich zogen. Beide Fahrzeuge sind ab sofort über die Website des türkischen Herstellers bestellbar.

Auf der IAA 2025 stellte Togg auch die Elektro-Limousine T10F vor – sie soll bis zu 623 Kilometer Reichweite bietenAuf der IAA 2025 stellte Togg auch die Elektro-Limousine T10F vor – sie soll bis zu 623 Kilometer Reichweite bieten. © NurPhoto/Imago

Zum Start gibt es die Long-Range-Versionen V2 LR: Das Fastback-Modell startet bei 45.590 Euro, das SUV bei 46.190 Euro. Zum Vergleich: Ein VW ID.4 kostet aktuell laut Listenpreis rund 42.600 Euro, bietet aber nach Angaben von Auto Motor und Sport weniger Ausstattung.

Orientalische E-Autos fordern Europas Autoindustrie heraus

Schon die Basisversion lässt kaum Wünsche offen: Panoramadach, Meridian-Soundsystem, Winterpaket mit beheiztem Lenkrad und zahlreiche Assistenzsysteme sind bei den Elektroautos von Togg inklusive.

Das hebt den Newcomer vom Orient von vielen Wettbewerbern ab – und setzt ein Ausrufezeichen in einem Markt, auf dem die heimischen Autogrößen Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW das Sagen haben. Auch Varianten mit Allradantrieb werden 2026 nach Deutschland kommen.

Togg T10XTogg kündigte auf der IAA im September auch das Elektro-SUV T10X für den deutschen Markt an. © Togg/dpa-tmnPreisoffensive: Togg-Modelle bereits für unter 35.000 Euro

Ab 2026 plant Togg die Einführung einer Standard-Range-Version für nur 34.295 Euro. Damit liegt das Modell deutlich unter dem Preisniveau von VW, Tesla oder Hyundai. Zum Vergleich: Der Hyundai Kona Electric startet bei knapp 42.000 Euro, das Tesla Model Y bei rund 45.000 Euro. Eine solche Preispolitik fördert zweifellos bezahlbare und nachhaltige Mobilität.

Kann die angekündigte Einstiegsversion bei den Absatzzahlen in Deutschland ein Ausrufezeichen setzen? Gerade im Vergleich zu etablierten Marken wie Volkswagen oder Skoda positioniert sich Togg mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis als ernstzunehmende Alternative. Auch andere Importmarken könnten preislich unter Druck geraten.

Kaum zu sehen: Diese 10 Automarken sind echte Exoten in DeutschlandAiways U6 SUV-CoupéFotostrecke ansehen

Beim Vertrieb gibt es jedoch einen Schwachpunkt, wie die Wirtschaftswoche anmerkt:

Togg T10X und T10F: Höchste Bewertung im Crashtest

Das Unternehmen verfügt hierzulande bislang nicht über ein ausgebautes Händler- und Servicenetzwerk. Stattdessen arbeitet Togg in Deutschland zunächst nur mit drei eigenen Servicestellen.

Neben dem Aspekt Preis kann Togg auch bei der Sicherheit überzeugen: Sowohl der T10X als auch der T10F erhielten im Euro-NCAP-Crashtest die Bestnote von fünf Sternen. Die Batteriegrößen von bis zu 88,5 kWh ermöglichen Reichweiten von über 500 Kilometern, auch die Ladeleistung (180 Kilowatt) klingt konkurrenzfähig.

Die Fahrzeuge werden komplett in der Türkei im neuen Werk in Gemlik produziert. Auch die Akkupakete entstehen dort, da Togg ein eigenes Joint Venture für Batterietechnologie gegründet hat. So kann Togg von der Produktion bis zur Auslieferung vieles aus einer Hand anbieten – ein Vorteil gegenüber manchem Wettbewerber. (PF)