Die Füchse Berlin haben gegen die HSG Wetzlar in der 2. Runde im DHB-Pokal am Mittwoch-Abend mit dem Weiterkommen keine Probleme. Ziehen durch ein abgeklärtes 35:30 souverän ins Achtelfinale ein. Doch zwei Minuten vor dem Abpfiff stockt den fast 2000 Fans in der Potsdamer MBS Arena der Atem.
Wrestling oder Handball?: Dieses Tackling in der HBL geht schief
Quelle: DYN30.09.2025
Das war passiert!
In der 58. Minute springt Füchse Linksaußen Tim Freihöfer (23, 7 Tore) zu einem Steal hoch, pflückt den Pass im Basketball-Style aus der Luft runter, der eigentlich für Wetzlars Stefan Cavor (30) gedacht war. Cavor kommt zu spät und reißt unabsichtlich den Berliner mit der Hand im Gesicht runter, dadurch kommt Freihöfer in der Luft in eine gefährliche Rückenlage und kracht ungebremst auf dem Hallen-Boden mit dem Kopf auf.
Das tut schon beim Zugucken weh.
Füchse-Nationalspieler Tim Freihöfer (23) hat seinen Monster-Sturz offenbar gut verkraftet
Foto: Andreas Gora/dpa
Bei solchen Szenen ist immer gleich der folgenschwere Sturz von Handball-Legende Jo Deckarm (71) aus dem März 1979 präsent, der nach so einem Unfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt, im Koma lag und bis heute im Rollstuhl sitzt. Stefan Cavor sieht von den Schiris sofort Rot und Freihöfer muss von Füchse-Teamarzt Dr. Jürgen Bentzin etwas benommen vom Parkett gebracht werden.
Foto: BILD
Handball: Freihöfer wie durch ein Wunder unverletzt
Aufatmen nach der Partie. Freihöfer zu SPORT BILD: „Ich habe gar nicht so richtig mitbekommen, dass er mich so krass berührt hat. Der Rücken schmerzt ein wenig, aber mir geht es gut. Ich hoffe, da kommt nicht noch was nach.“
Doch wie ist es nach der ersten Nacht? Müssen die Füchse auch noch um seinen Einsatz in Erlangen am Sonnabend (20 Uhr, Dyn) in der Daikin Handball-Bundesliga bangen?
Stefan Cavor (l./30) zieht Tim Freihöfer (23/r.) von den Socken, der fällt rückwärts aufs Parkett
Foto: DYN
Trainer Nicolej Krickau (38) ist erleichert, sagt zu SPORT BILD: „Tim hatte heute Morgen zum Glück keine großen Probleme, nur ein bisschen Nacken und Muskelschmerzen, keine Kopfschmerzen. Wir erwarten keine Verschlimmerung, sodass er am Freitag normal mittrainieren kann.“
Auch bei Mijajlo Marsenic (32) ist Krickau optimistisch. Der Serbe sitzt im Pokal gegen Wetzlar komplett auf der Bank, hat sich beim Warmmachen verletzt. Krickau: „Bei ihm hat der Rücken komplett zugemacht, da wollte ich kein Risiko gehen. Eine Busfahrt nach Erlangen mit Rückenproblemen ist zwar nicht das Beste, aber ich gehe davon aus, dass er spielen kann.“