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Aus dem RGA-Archiv

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Zurückgeblättert Spezial zum 3. Oktober: Deutschland, einig Vaterland

Vor 35 Jahren fand die deutsche Wiedervereinigung statt. Die DDR trat der Bundesrepublik bei und einte das Land somit wieder. Was am 3. Oktober 1990 im RGA stand.

Remscheid. „Deutschland einig Vaterland – Nach 41 Jahren der Trennung leben 78 Millionen Deutsche wieder unter einem Dach“, das titelte der RGA vor 35 Jahren in der Ausgabe vom 3. Oktober 1990. An diesem Tag – fast genau 41 Jahre nach der Gründung der DDR – wurde die Bundesrepublik Deutschland wiedervereint. Das stand in dieser Ausgabe alles im RGA:

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Auf der Titelseite

Auf der Titelseite berichtete der Tüpitter über den Festakt der Wiedervereinigung. An diesem Tag sei vor dem Berliner Reichstag die deutsche Flagge gehisst, die Freiheitsglocke geläutet worden. Bundeskanzler Helmut Kohl und DDR-Regierungschef Lothar de Maizière riefen die Deutschen zu Solidarität und gegenseitigem Verständnis auf. Für Letzteren sei die Einheit durch den alleinigen Beitritt der DDR in die BDR noch nicht abgeschlossen. „Sie ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe aller Deutschen. Die Einheit will nicht bezahlen, sondern mit dem Herzen gewollt sein.“ Demonstrationen begleiteten den Festakt.

Das zeigte die Karikatur

Wie in jeder Ausgabe befand sich auch in dieser auf Seite 2 eine Karikatur. Passend zu der Wiedervereinigung. Abgebildet sind im oberen Teil zwei Bilder, die eine Frau beziehungsweise einen Mann in einem Bett zeigen, die gerade dabei sind schlafen zu gehen. Über ihnen das Zeichen der BDR beziehungsweise der DDR sowie ein Kalender. Er zeigt das Datum 2. Oktober. Das untere Bild eint die beiden. Unter dem Bundesadler liegen sie gemeinsam im Bett. Das Kalenderblatt zeigt den 3. Oktober. Der Wecker klingelt. Wie schon der Titel sagt, eben „das Wunder einer Nacht“.

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Auf der Seite „Westdeutschland“

Wie auch heute war die Zeitung damals in Kategorien aufgeteilt. Eine hieß „Westdeutschland“. Auch noch am 3. Oktober 1990. Dort stand an dem Tag nichts über die Wiedervereinigung. Stattdessen drehte es sich um eine Geiselnahme in Nettetal („Mit einem Teppichmesser stürmte am Montagnachmittag ein Mann (25) in das Ordnungsamt der Stadt Nettetal und nahm dort vier webliche Angestellte als Geiseln“), um ein neues Stück der A31, der ab sofort das Emsland verband, um einen zerschlagenen Drogenring und eine Verurteilung der AOK durch das Oberlandesgericht Köln („Krankenkasse muss Taxifahrten zahlen“).

Sonderseiten „Das aktuelle Thema“

Neben der Titel- und der zweiten Seite der Ausgabe befassten sich auch zwei Sonderseiten mit der Deutschen Geschichte: Vom Grundgesetz zu Adenauers Moskau-Reise und vom Bau der Mauer zur Wiedervereinigung.

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Das stand im Remscheider Lokalteil

Ein neues Restaurant in Westhausen eröffnete Familie Sauermann am 6. Oktober 1990. Roswitha, Werner, Petra, Rene und der einjährige Christopher sind erst vor Kurzem aus der ehemaligen DDR, genauer Groß Gastrobe, nach Remscheid gezogen. Der Tag der Deutschen Einheit hat für die Familie deshalb eine besondere Bedeutung: „Das ist wie Silvester“. Und was sagen sie zur Gaststätte? „Bei uns gibt es keine Fertiggerichte“, sagte Roswitha Sauermann damals. Sie und ihr Sohn sollten fortan in Remscheid in der Küche stehen. „Ihre Gaststätte hatten sie ordentlich in Schwung gebracht. Aus einer alten Bahnhofshalle wurde ein gemütliches Speiserestaurant mit Theke und Gästebuch.“ Worauf sie sich am meisten freuten? Champignon oder Spargel. Denn das gab es in der DDR selten.

RGA